Achillodynie – Therapie & Übungen

Bei der Achillodynie handelt es sich um eine Erkrankung der Achillessehne, der stärksten Sehne im gesamten Körper. Diese Sehne ist vielfältigen Belastungen ausgesetzt und kann bei häufigen Überlastungen bzw. Fehlbelastungen erkranken, was sehr unangenehme Beschwerden und Verdickungen mit sich bringt. Eine Achillodynie ist daher zwar schmerzhaft, kann jedoch gut behandelt werden. Besonders die Stoßwellentherapie hat sich als erfolgreiche Behandlungsmethode erwiesen, um Schmerzen zu lindern und gleichzeitig die Heilung anzuregen. Erfahren Sie hier mehr über Ursachen und Symptome von Achillodynie und darüber, wie Stoßwellentherapie und gezielte Übungen sowie moderate Bewegung helfen können, die Beschwerden zu reduzieren. 

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Das Wichtigste kurz zusammengefasst

  • Achillodynie entsteht in der Regel durch Überlastungen oder Fehlbelastungen aufgrund intensiver sportlicher oder körperlicher Aktivitäten.
  • Es kommt zu einer Tendinopathie, einer Erkrankung der Achillessehne, die schmerzhaft verläuft.
  • Eine Stoßwellentherapie kann erfolgreich die Beschwerden reduzieren sowie die Heilung anstoßen und beschleunigen.
  • Größtenteils tritt eine Besserung schon nach 1-2  Behandlungen mit Stoßwellen auf, insgesamt sind meist 2-5 Behandlungstermine notwendig. 
  • Zusätzlich sollten unbedingt regelmäßig exzentrische Übungen durchgeführt werden, um die Muskeln und Sehnen zu stärken und weitere Beschwerden zu vermeiden. 
  • Eine Operation ist bei Achillodynie nur selten notwendig.

Definition: Achillodynie 

Als Achillodynie wird ein schmerzhafter Zustand der Achillessehne bezeichnet, der mit einer Verdickung der Sehne oberhalb der Knöchel und Schmerzen einhergeht. Es handelt sich um eine Erkrankung des Sehnengewebes (Tendinopathie), die oft durch Überlastungen entsteht.

Was sind die Ursachen für Achillodynie?

Durch zu große mechanische Belastung der Achillessehne (zum Beispiel durch Überlastungen beim Sport, durch Fehlstellungen, Beinlängendifferenzen usw.)  kommt es zu einer mangelhaften Blutversorgung in der Sehne. Der Körper versucht dann, die Blutversorgung über die umgebende Sehnenscheide sicherzustellen, womit jedoch die Gleitfähigkeit der Sehne verloren geht, was Schmerzen und Verdickungen mit sich bringt. Besteht diese Situation länger, kommt es zu degenerativen Umbauprozessen und die Achillessehne wird immer weiter beschädigt. 

Unterschied Achillodynie und Haglund-Syndrom

Obwohl die Beschwerdebilder ähnlich sind, unterscheidet sich eine Achillodynie vom Haglund-Syndrom. Gehen Sie daher bei länger anhaltenden Beschwerden an der Ferse unbedingt zum Arzt und lassen Sie die genauen Ursachen diagnostizieren.

Weitere Beschwerdebilder an der Achillessehne

Neben der klassischen Achillodynie und dem Haglund-Syndrom können noch weitere Erkrankungen und Entzündungen an der Achillessehne auftreten. Mehr Informationen dazu finden Sie hier. 

 

Welche Symptome zeigen sich bei Achillodynie?

Meistens zeigen sich die ersten Symptome nach hoher und intensiver körperlicher Belastung, zum Beispiel nach dem Sport. Die Beschwerden verschwinden wieder, treten bei ähnlichen Belastungen jedoch wieder auf. Später werden die Schmerzen dann chronisch, treten auch in Ruhephasen auf und schränken die Beweglichkeit ein. Die Achillessehne schwillt an und es sind Verdickungen zu erkennen. 

Ist Achillodynie eine Entzündung?

Eine Achillodynie ist grundsätzlich eine Tendinopathie, also eine nicht-bakterielle und nicht-entzündliche Erkrankung der Sehnen. Trotzdem kann eine Achillodynie mit weiteren Erkrankungen und Beschwerden im Bereich der Achillessehne und mit Entzündungen einhergehen.

Wie erfolgt die Diagnose bei Achillodynie?

Der Arzt kann die typischen Verdickungen an den Achillessehnen (etwa 5 cm oberhalb des Fersenbeins) bei einer eingehenden Untersuchung relativ leicht feststellen. Eine Ultraschalluntersuchung und eine eingehende Anamnese hinsichtlich Fehlstellungen, Überlastungen durch Sport oder körperliche Arbeit und eventuell eine Röntgen- oder MRT-Untersuchung können die Diagnose bestätigen und die Ursachen eingrenzen.

Welche Therapien helfen bei Achillodynie?

Es stehen eine Reihe von Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, um eine Achillodynie zu heilen, meist ist dazu keine Operation notwendig.

Bei Achillodynie ist meist keine Operation notwenig.

Einlagen & mechanische Entlastung bei Achillodynie

Zunächst können Fersenkissen bzw. Einlagen eventuelle Fehlstellungen ausgleichen und die Beschwerden einer Achillodynie lindern. Die Ferse wird so mechanisch entlastet. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Absatzhöhe der Schuhe für Alltag und Sport. Lassen Sie sich dazu von Orthopädie-Experten beraten. 

Tapes bei Achillodynie

Richtig angelegt können auch Tapes helfen, die Sehne und die Ferse zu entlasten und so Schmerzen zu lindern. Eingesetzt werden können sowohl klassische (nicht dehnbare) Tapes als auch kinesiologische (dehnbare) Tapes. Damit die Tapes richtig angelegt werden können, sollten Sie professionelle Beratung in Anspruch nehmen. 

Übungen bei Achillodynie

Bei Achillodynie erweist sich vor allem exzentrisches Training als zielführend sowohl zur Linderung von Beschwerden als auch zur langfristigen Kräftigung der Muskeln und Sehnen. Bei dieser Art von Krafttraining werden die Muskeln zunächst verkürzt und anschließend wieder gedehnt.

Am besten lassen Sie sich von einem professionellen Physiotherapeuten oder Trainer im Fitnessstudio die Übungen genau erläutern. Führen Sie das Training zunächst unter Beobachtung und später dann selbständig und vor allem regelmäßig Zuhause aus.

 

Ein Beispiel für eine Übung bei Achillodynie finden Sie hier:

Bei Achillodynie sind Übungen auf Stufen sehr einfach überall durchzuführen und effektiv.

Übungen mit Blackroll oder Faszienrolle bei Achillodynie

Übungen mit Faszienrollen oder sogenannten Blackrolls können als ergänzende Therapie eingesetzt werden sowie einer Verschlimmerung der Beschwerden vorbeugen. Mehr Infos zu Übungen mit Blackroll finden Sie hier.

Übungen mit Faszienrolle oder Blackroll können die Beschwerden einer Achillodynie lindern.

Stoßwellentherapie bei Achillodynie

Die Stoßwellentherapie hat sich bei Achillodynie als erfolgreiche Methode erwiesen, um Beschwerden langfristig zu reduzieren und gleichzeitig die Heilung einzuleiten. Häufig wird diese Therapieform mit Übungen und eventuell mit Injektionen kombiniert, um eine schnelle Wirksamkeit zu erreichen. 

Stoßwellen können sowohl radial als auch fokussiert angewendet werden. Um eine verbesserte Wirkung bei Achillodynie zu erzielen, werden meistens radiale und fokussierte Stoßwellentherapie kombiniert. 

Wie wirkt eine Stoßwellentherapie bei Achillodynie?

Stoßwellen können Verhärtungen an Muskeln und Sehnen auflösen, Entzündungen reduzieren sowie gezielt Triggerpunkte für Schmerzen ansprechen und die Schmerzpunkte so auflösen. Die Durchblutung sowie die Ausschüttung von Wachstumsfaktoren werden durch die Behandlungen angeregt und die Selbstheilungskräfte aktiviert. Die endgültige Heilung wird dann durch den Körper selbständig durchgeführt und kann bis zu 12 oder 18 Monaten dauern.

Dies alles erfolgt nicht-invasiv, also ohne operative Eingriffe und quasi nebenwirkungsfrei. Es können lediglich Erstverschlimmerungen auftreten, die jedoch erfahrungsgemäß nach kurzer Zeit wieder verschwinden. 

 

Wie oft ist eine Stoßwellenbehandlung bei Achillodynie notwendig?

Erfolge zeigen sich oft schon nach der ersten Behandlung. Insgesamt sind meist nicht mehr als 2-5 Behandlungstermine notwendig, um die Beschwerden zu lindern und den Heilungsprozess anzustoßen. 

Ihr behandelnder Arzt wird Sie als Experte für Stoßwellen vor Beginn der Behandlung und nach einer eingehenden Diagnose umfassend über die voraussichtliche Dauer der Behandlung informieren. Vereinbaren Sie gerne ein Erstgespräch, um mehr zu erfahren.

Triggerpunkt-Akupunktur bei Achillodynie

Die gezielte Ansprache von Triggerpunkten kann helfen, Schmerzpunkte gezielt zu behandeln und so schmerzhafte Beschwerden zu lindern. Eine Triggerpunkt-Behandlung ist sowohl mithilfe von Akupunktur als auch durch Stoßwellentherapie möglich.

Medikamente bei Achillodynie

Bei starken Schmerzen können schmerzstillende Medikamente, sogenannte NSAR, eingenommen werden. Ibuprofen, Diclofenac & Co. sollten jedoch nur kurzfristig eingenommen werden und können keine Therapie bei Achillodynie ersetzen. 

Operation bei Achillodynie

Falls die Achillessehne gerissen ist oder durch größere Vorschädigungen eine vollständige Selbstheilung unwahrscheinlich ist, kann eine Operation helfen. So können entstandene Narben entfernt, die Achillessehne wieder stabil vernäht und entzündliche Verwachsungen zwischen Sehne und Sehnenscheide eliminiert werden. Eine stationäre Behandlung ist in der Regel dazu nur kurzzeitig notwendig, die Nachbehandlung kann allerdings einige Wochen in Anspruch nehmen.

Insgesamt kommt es jedoch recht selten vor, dass eine Operation notwendig ist. Meist reichen Stoßwellentherapien, mechanische Entlastung durch Einlagen und gezielte Übungen aus, um die Beschwerden zu beseitigen. 

Wie lange dauert eine Achillodynie?

Erste Erfolge und Linderung der Beschwerden treten nach Behandlungsbeginn recht schnell auf. Innerhalb von etwa drei Monaten kann mit Stoßwellentherapie und begleitenden Übungen eine deutliche Besserung erzielt werden. Die endgültige Heilung kann allerdings 12 – 18 Monate dauern.

Die Verdickungen an der Achillessehne nehmen zwar immer mehr ab, der Körper muss allerdings komplexe Umbauprozesse (Remodeling) bewältigen, was Zeit benötigt.

Wichtig ist dabei vor allem, die Behandlung und vor allem die Übungen weiterhin konsequent durchzuführen, auch wenn die Beschwerden schon nach kurzer Zeit nachlassen. 

Für ein schnelles Verschwinden der Schmerzen ist eine konsequente Behandlung notwenig.

Ist Achillodynie heilbar?

Achillodynie ist in den meisten Fällen heilbar, größtenteils auch ohne Operation. Wichtig ist, dass die Ursachen der Beschwerden sorgfältig diagnostiziert, entsprechende Therapien eingeleitet und vor allem konsequent durchgeführt werden. Dies gilt auch dann, wenn erste Linderungen zu verzeichnen sind. 

Schon nach den ersten Behandlungen mit Stoßwellen tritt zum Beispiel erfahrungsgemäß eine Besserung ein. Es ist dann jedoch wichtig, die Therapie weiterzuverfolgen und vor allem die Übungen regelmäßig durchzuführen. Die endgültige Selbstheilung des Körpers kann bis zu 12 oder sogar 18 Monaten in Anspruch nehmen und sollte unterstützt werden.

Kann man einer Achillodynie vorbeugen?

Eine Achillodynie als Tendinose, also als Veränderung des Sehnengewebes aufgrund wiederkehrender Überlastungen, lässt sich bis zu einem gewissen Maß vermeiden

Dabei ist vor allem Folgendes wichtig zur Vorbeugung einer Achillodynie:

Weitere wichtige Fragen zum Thema Achillodynie

Wir haben hier einige weitere Fragen zusammengestellt, die im Zusammenhang mit Achillodynie häufig auftreten:

Helfen Injektionen bei Achillodynie?

Laut wissenschaftlicher Untersuchungen kann sich Hyaluronsäure bei Achillodynie positiv auswirken. Daher kann eine Behandlung mit Stoßwellen bei Bedarf mit einer Hyaluron-Injektionstherapie kombiniert werden. Zusätzlich sollten Übungen in die gesamte Therapie inkludiert werden.

Injektionen mit PRP (Eigenblut) sind ebenfalls möglich, Injektionen mit Kortison werden dagegen inzwischen nur noch in Ausnahmefällen angewendet, da Kortikoide  die Sehnen schädigen können und der Effekt meist nur etwa vier Wochen anhält.

Kälte oder Wärme bei Achillodynie?

Wärme entspannt Muskeln und Sehnen, sollte allerdings vorsichtshalber nur kurzzeitig für ca. 20 Minuten angewendet werden. Danach sollten Sie unbedingt eine Abklärung der Symptome anstreben, da Wärme eventuell bestehende Entzündungen verschlimmern kann. Kühlpads helfen gegen entzündlich bedingte Beschwerden und können häufiger angewendet werden. Lassen Sie die Kühlung jeweils etwa 20 Minuten wirken und legen Sie dann eine Pause von ebenfalls 20 Minuten ein, bevor Sie die schmerzende Stelle erneut kühlen. 

 

Kann man mit Achillodynie Sport treiben?

Bei einer Achillodynie sollten übermäßig hohe sportliche oder körperliche Belastungen vermieden werden. Moderate und vor allem regelmäßige Bewegung ist jedoch sinnvoll. Das Training sollte auf die Situation angepasst und die Übungen gegen die Beschwerden der Achillodynie sollten regelmäßig durchgeführt werden. Es kann sein, dass im Stadium von akuten Beschwerden eine weitgehende Ruhigstellung für etwa 1 -2 Wochen sinnvoll ist. Ihr Therapeut wird dies mit Ihnen besprechen und entsprechende Ratschläge erteilen. 

Fazit

Eine Achillodynie kann äußerst schmerzhaft und unangenehm sein, ist jedoch mit den richtigen Therapien gut heilbar. Eine Operation ist meistens nicht erforderlich. Neben gezielten Übungen bietet insbesondere die Stoßwellentherapie gute Aussichten auf Linderung von Schmerzen und auf Heilung bei Achillodynie und weiteren Formen von Beschwerden an der Achillessehne. Vereinbaren Sie daher schnellstmöglich einen Termin mit den Experten vom Stoßwellenzentrum Köln. Damit Sie schnell wieder schmerzfrei und beweglich Ihr Leben gestalten können.

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Autor: Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie – Sandro Meider

Sandro Meider studierte Humanmedizin an der Universität zu Köln und spezialisierte sich danach auf die Bereiche Orthopädie und Unfallchirurgie. Nach seiner Facharztausbildung und diversen Stationen in Kliniken und Fachpraxen erhielt er 2010 die Anerkennung als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Seit 2011 ist er niedergelassener Arzt an der Facharztklinik LINKS VOM RHEIN in Köln. Sein Spezialgebiet ist die Stoßwellentherapie, die er nutzt, um seinen Patienten nicht-invasiv zu wieder mehr Beweglichkeit und Lebensqualität zu verhelfen. Als Hobbysportler (Tennis, Volleyball, Golf und Ski) weiß er, wie wichtig schmerzfreie Beweglichkeit beim Sport ist.

Kontakt / Online Termin

Sie haben Fragen oder Interesse an einer Stoßwellentherapie? Wir sind gerne für Sie da!

FAQ

1Was hilft bei Achillodynie?

Neben Stoßwellentherapie sind vor allem gezielte exzentrische Übungen sinnvoll, um die Beschwerden einer Achillodynie zu lindern und um eine endgültige Heilung zu erreichen. Ergänzend sind Einlagen und Tapes sowie kurzzeitig Injektionen oder schmerzstillende Medikamente möglich zur Behandlung akuter Beschwerden. 

2Wie viele Behandlungen mit Stoßwellen sind bei Achillodynie notwendig?

Bei Achillodynie zeigen sich erste Erfolge oft schon nach 1-2 Behandlungen, insgesamt sind meist 2-5 Termine notwendig, um die Beschwerden zu reduzieren und die Heilung anzustoßen.

3Wie kann man Achillodynie verhindern?

Wichtig ist vor allem, extreme Überlastungen und Fehlbelastungen zu verhindern, um eine Achillodynie zu verhindern. Daneben hilft es, Übergewicht abzubauen, Fehlstellungen durch Einlagen oder operative Maßnahmen zu behandeln und allgemein regelmäßig moderate Bewegung in den Alltag zu integrieren.