Runner’s Knee – Symptome & Behandlung beim Läuferknie

Ein Runner’s Knee – wie das Läuferknie meist genannt wird – kann zu stechenden Schmerzen an der Außenseite des Kniegelenks führen. Grund dafür ist eine Reizung des Tractus iliotibialis in der Oberschenkelmuskulatur. Daher wird ein Läuferknie oft auch als Tractus iliotibialis Syndrom (ITB) bezeichnet. Betroffen von der Erkrankung sind meist Läufer oder Radfahrer mit einem recht hohen Trainingspensum. Erfahren Sie hier mehr, welche Ursachen ein Läuferknie hat, welche Symptome typisch und welche Therapien erfolgversprechend sind. Damit Sie schnell wieder Belastbarkeit und Schmerzfreiheit erreichen.

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Das Wichtigste in Kurzform

  • Beim Läuferknie, auch Runner’s Knee genannt, äußern sich die Beschwerden an der Knieaußenseite.
  • Ursache ist meist eine Überlastung, oft durch intensives Lauftraining oder Radfahren.
  • Eine Stoßwellentherapie kann beim Runner’s Knee nach 3-5 Behandlungen Linderung verschaffen und die Heilung beschleunigen.
  • Exzentrische Übungen und Übungen mit einer Blackroll / Faszienrolle können die Behandlung unterstützen.
  • Einlagen, Bandagen, Tapes und Schmerzmittel können ergänzend eingesetzt werden.
  • Die Behandlung ist beim Jumper’s Knee (Patellaspitzensyndrom), bei dem sich die Schmerzen an der Kniescheibe zeigen, ähnlich.

Definition: Runner’s Knee – Läuferknie

Bei einem Runner’s Knee (Läuferknie) kommt es zu einer mechanischen Reizung am Tractus iliotibialis am äußeren Oberschenkel. Die Beschwerden äußern sich dabei an der Außenseite des Knies und treten vor allem bei hohen sportlichen Belastungen wie Laufen oder Radfahren auf. 

Runners Knee

Das Läuferknie (Runner’s Knee) äußert sich durch Schmerzen an der Außenseite des Knies und wird durch eine Irritation am Tractus iliotibialis am Oberschenkel verursacht.

 

Was sind die Ursachen für ein Läuferknie (Runners Knee)?

Ursachen für ein Runner’s Knee sind in erster Linie Fehlbelastungen und Überlastungen, die zu einer Reizung des Tractus-Iliotibialis-Bandes (ITB) führen. Dieses Band befindet sich an der Außenseite des Oberschenkels und es stabilisiert einerseits das Kniegelenk und puffert andererseits die Stoßbelastung beim Laufen ab. Wird diese Struktur durch zu hohe Belastungen, z.B. beim Laufen oder Radfahren, zu stark beansprucht, kann es zu Schäden im Sehnenverlauf kommen. Fehlendes Aufwärmen, falsche Belastungen, Überlastungen sowie Fehlstellungen im Fuß- und Hüftbereich oder Beinlängendifferenzen können zu den Beschwerden führen. 

 

Welche Symptome zeigen sich beim Runner’s Knee?

Falls es sich um ein sogenanntes Läuferknie handelt, äußert sich dies durch stechende Schmerzen an der Knieaußenseite. Die Schmerzen können bis hoch ins Becken ausstrahlen. Besonders ausgeprägt sind die Beschwerden bei ca. 30° Kniebeugung und beim Bergablaufen sowie beim Treppensteigen nach starker sportlicher Belastung.

Im frühen Stadium treten die Beschwerden vor allem beim Laufen oder Radfahren auf, im späteren Stadium auch beim Gehen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Runner’s Knee und einem Jumper’s Knee?

Bei einem Runner’s Knee (Läuferknie) kommt es zu Schmerzen an der Außenseite des Kniegelenks. Beim Jumper’s Knee (auch Patellaspitzensyndrom genannt) äußern sich die Schmerzen am unteren Ende der Kniescheibe.

Runners Knee vs. Jumpers Knee

Beim Runner’s Knee schmerzt die Außenseite des Kniegelenks, beim Jumper’s Knee schmerzt die Kniescheibe.

 

Wie erfolgt die Diagnose beim Läuferknie (Runners Knee)?

Eine gründliche Diagnose sollte stets erfolgen, bevor eine Therapie in Angriff genommen wird. Weitere Erkrankungen sollten auf jeden Fall vorab ausgeschlossen werden. 

 

Klinische Diagnose 

In der Regel kann ein Läuferknie recht eindeutig durch Anamnese und Lokalisierung der Beschwerden diagnostiziert werden. Die Spannung des Tractus iliotibialis ist tastbar, die umgebenden Strukturen ebenfalls. Dazu sollte eine ganzheitliche Betrachtung bezüglich Beinachse, Becken, Schuhwerk und ähnlichem erfolgen.

 

Abklärung: Runner’s Knee oder andere Erkrankung?

Neben dem Runner’s Knee gibt es noch weitere Erkrankungen, die zu Schmerzen im Kniebereich führen können. Dazu gehört neben Prellungen, Zerrungen und Meniskusrissen auch das sogenannte Jumper’s Knee (Patellaspitzensyndrom). Im Rahmen der Diagnose wird überprüft, welche Erkrankung vorliegt.

Tipp: Das Jumper’s Knee (Patellaspitzensyndrom) kann ebenfalls mit einer Stoßwellentherapie erfolgreich behandelt werden.

Können Stoßwellen als Therapie beim Runner’s Knee helfen?

Mit Hilfe einer Stoßwellentherapie können die Beschwerden eines Runner’s Knee (Läuferknie) erfolgreich behandelt werden.

 

Was sind Stoßwellen?

Stoßwellen sind energiereiche mechanisch-akustische Druckwellen. Mit Hilfe eines Gerätes mit Schallkopf können die Wellen auf die zu behandelnde Stelle übertragen werden. Die Behandlung erfolgt ohne Operation nicht-invasiv. Die Therapie ist dabei quasi nebenwirkungsfrei, es kann jedoch manchmal zu Erstverschlimmerungen kommen.

 

Wie wirken Stoßwellen?

Stoßwellen können Weichteile und Gewebe durchdringen, ohne sie zu zerstören. Im behandelten Bereich wird die Durchblutung durch die Wellen erhöht. Die gereizte, entzündete und chronisch überlastete Muskulatur wird entspannt und Verhärtungen  können sich lösen. 

Wie schnell können Stoßwellen bei einem Läuferknie eine Heilung herbeiführen?

In der Regel sind 3-5 Behandlungen mit Stoßwellen ausreichend, um die Schmerzen zu reduzieren und die Beschwerden zu lindern. Meist tritt schon nach 1-3 Behandlungen eine deutliche Besserung ein. Die Schmerzen lassen nach und die Selbstheilungskräfte des Körpers werden angeregt. Eingesetzt werden beim Runner’s Knee neben radialen Stoßwellen auch fokussierte Stoßwellen, um Triggerpunkte gezielt zu behandeln.

Lassen Sie sich unbedingt umfassend bezüglich einer Stoßwellentherapie als Behandlung bei einem Runner’s Knee beraten! 

Bei uns im Stoßwellenzentrum steht am Anfang jeder Behandlung stets eine umfassende Diagnose, bevor wir die möglichen Therapieansätze für Ihren Fall vorstellen und die voraussichtliche Dauer und Anzahl der Therapiesitzungen benennen können.

Welche Übungen helfen beim Runner’s Knee?

Durch spezielle Übungen für das Läuferknie und durch sogenannte exzentrische Übungen mit Gewichten können die Muskeln trainiert werden. Die Durchblutung wird angeregt, Muskelverspannungen gelockert und Fehlbelastungen können ausgeglichen werden. Einige Vorschläge für Übungen finden Sie hier.

 

Welche Rolle spielen Blackrolls / Faszienrollen beim Runner’s Knee?

Eine Faszientherapie, bei der sogenannte Blackrolls / Faszienrollen eingesetzt werden, kann die Behandlung eines Runner’s Knee unterstützen und allgemein Kniebeschwerden vorbeugen. Die Rolle wird dabei über die gesamte Bein- und Beckenmuskulatur gerollt – allerdings nicht auf der Sehnenplatte selbst.

Einige Tipps für das richtige Training mit einer Blackroll finden Sie in diesem Video:
https://www.blackroll.com/de/schmerzen/laeuferknie/uebungen-bei-laeuferknie

 

Operation als letzte Möglichkeit beim Runner’s Knee?

Falls die Beschwerden unvermindert über mehr als sechs Monate anhalten und keinerlei Linderung über konservative Therapien erreicht wird, kann eine Operation in Betracht bezogen werden. Diese Option ist in der Praxis selten notwendig. In der Regel wirken Stoßwellenbehandlungen und ergänzende Übungen sehr gut beim Läuferknie. Eine Operation kann in den allermeisten Fällen vermieden werden. 

 

Kann ein Läuferknie auch von alleine ausheilen?

Ein Runner’s Knee kann bei entsprechender Schonung theoretisch auch von alleine heilen. Allerdings dauert dies eine ganze Weile und in der Zeit dürfen keine neuen Belastungen entstehen. Das funktioniert in der Regel nicht, wenn Fehlstellungen, Fehlbelastungen, unterschiedliche Beinlängen oder ähnliche Dinge vorliegen, die den Tractus iliotibialis weiter belasten. In solche Fällen sind auf jeden Fall zusätzliche Behandlungen notwendig.

 

Weitere Behandlungsmöglichkeiten beim Läuferknie (Runner’s Knee)

Neben Stosswellentherapie, Übungen und Operation gibt es eine Fülle an weiteren Therapien, die helfen können, die Beschwerden zu lindern.

 

Ruhigstellung & Schonung beim Läuferknie

Eine weitgehende Schonung ist unbedingt anzuraten, wenn die Beschwerden vor allem durch Überbelastung, wie z.B. durch extensives Laufen oder Radfahren, verursacht wurden. Intensive sportliche Betätigungen sollten daher zunächst komplett ausgesetzt und später erst langsam wieder aufgenommen werden. Eine entsprechende Beratung und Schulung durch einen Arzt oder Physiotherapeuten wird dazu unbedingt empfohlen.

 

Kann Physiotherapie beim Runner’s Knee helfen?

Professionelle Physiotherapie kann die Heilung unterstützen und zukünftigen Beschwerden vorbeugen. Wichtige Aspekte sind hier vor allem die Aktivierung der Gesäßmuskulatur, die Stabilisierung des Hüftgelenks und eine reaktive Stabilisierung der Beinachse.

Durch Krafttraining und Übungen unter Anleitung können bisher falsche Bewegungsmuster verändert und Fehlbelastungen zukünftig vermieden werden.

 

Wie soll man ein Runner’s Knee tapen?

Kinesiotaping des Knies kann zur Entlastung führen bei sportlichen Betätigungen. Voraussetzung ist, dass die Tapes richtig angelegt werden. 

In diesem Video kann man sehen, wie ein Tape am Knie angelegt werden sollte:

Helfen Bandagen oder Einlagen beim Läuferknie?

Es gibt eine sogenannte Läuferknie Bandage ITB, die den entzündeten Sehnenansatz an der Außenseite des Kniegelenks entlastet. Die Bandage wird dabei über dem iliotibialen Band oberhalb des Schmerzpunktes befestigt. Dies führt zur Linderung der Beschwerden.

Orthopädische Schuheinlagen können zur Entlastung führen, falls Fußfehlstellungen vorliegen und Grund für die Beschwerden sind. Daher sind sie beim Läuferknie häufig Teil der Therapie.

 

Bandagen beim Runners Knee

Bandagen beim Runners Knee

 

Wärme oder Kälte beim Runner’s Knee?

In der Regel wirkt Kälte bei Entzündungen und Reizungen eher schmerzlindernd als Wärme. Daher werden bei akuten Beschwerden eher Kühlpackungen eingesetzt. Es kann in Einzelfällen auch sinnvoll sein, mit Wärmepackungen zu arbeiten. Fragen Sie diesbezüglich unbedingt bei Ihrem Therapeuten nach.

 

Welche Medikamente können beim Runner’s Knee helfen?

Schmerzlindernde Medikamente, die gleichzeitig entzündungshemmend wirken, können die Beschwerden beim Runner’s Knee besonders in akuten Phasen lindern. Diese Medikamente sollten aber nicht die einzige Behandlung bleiben, sondern durch flankierende Therapien ergänzt werden.

Fazit

Ein Läuferknie, auch Runner’s Knee genannt, tritt meist bei hohen sportlichen Belastungen auf. Neben Schonung und speziellen Übungen kann eine Stoßwellentherapie entscheidend dazu beitragen, die Beschwerden zu mindern und die Heilung anzuregen. Gerne geben wir Ihnen mehr Informationen dazu. Rufen Sie uns an oder vereinbaren Sie online einen Termin. Damit Sie bald wieder Ihre sportlichen Betätigungen aufnehmen können.

sandro-meider

Autor: Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie - Sandro Meider

Sandro Meider studierte Humanmedizin an der Universität zu Köln und spezialisierte sich danach auf die Bereiche Orthopädie und Unfallchirurgie. Nach seiner Facharztausbildung und diversen Stationen in Kliniken und Fachpraxen erhielt er 2010 die Anerkennung als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Seit 2011 ist er niedergelassener Arzt an der Facharztklinik LINKS VOM RHEIN in Köln. Sein Spezialgebiet ist die Stoßwellentherapie, die er nutzt, um seinen Patienten nicht-invasiv zu wieder mehr Beweglichkeit und Lebensqualität zu verhelfen. Als Hobbysportler (Tennis, Volleyball, Golf und Ski) weiß er, wie wichtig schmerzfreie Beweglichkeit beim Sport ist.

FAQ

Was sind die Ursachen für ein Runner’s Knee?

Ein Läuferknie (Runner’s Knee) wird durch eine Reizung des Tractus iliotibialis im Oberschenkel verursacht. Stechende Schmerzen an der Außenseite des Kniegelenks sind typisch für diese Krankheit. Ursachen sind meist Überlastungen durch Sportarten wie Laufen und Radfahren oder auch Fehlstellungen an Hüften oder Fußgelenken sowie Beinlängendifferenzen.

Helfen Stoßwellen beim Runner’s Knee?

Eine Stoßwellentherapie kann die Schmerzen beim Läuferknie lindern und Reizungen und Entzündungen reduzieren. Die Muskeln werden entspannt und die Selbstheilung wird angeregt.

Was ist der Unterschied zwischen Runner’s Knee und Jumper’s Knee?

Beim Runner’s Knee sind die Schmerzen an der Außenseite des Kniegelenks spürbar und können bis ins Becken ausstrahlen. Beim Jumper’s Knee schmerzt dagegen die Kniescheibe.

Wie viele Stoßwellenbehandlungen werden bei einem Runner’s Knee benötigt?

Die Stoßwellentherapie spricht bei einem Läuferknie in der Regel schon nach 1-2 Behandlungen an und es sind erste Linderungen zu verzeichnen. Meist werden insgesamt 3-5 Behandlungstermine benötigt.

Kontakt / Online Termin

Sie haben Fragen oder Interesse an einer Stoßwellentherapie? Wir sind gerne für Sie da!