Karpaltunnelsyndrom – Alle wichtigen Infos

Ihre Hände schlafen zwischendurch ein, vor allem nachts? Sie verspüren Taubheitsgefühle oder ein seltsames Kribbeln im Handbereich? Dann könnte es sein, dass Sie an einem Karpaltunnelsyndrom leiden. Dies ist das häufigste der sogenannten Engpasssyndrome. Größtenteils sind Frauen betroffen, meist älter als 40 Jahre. Erfahren Sie hier mehr über Ursachen & Symptome des Karpaltunnelsyndroms, über Möglichkeiten zur Vorbeugung und darüber, wie Stoßwellentherapie, Übungen oder auch ein operativer Eingriff helfen können, die Beschwerden zu lindern.

Das Wichtigste kurz zusammengefasst

  • Durch den Karpaltunnel im Handgelenk verläuft der Medianusnerv, der die Bewegungen von Fingern und Daumen sowie die vegetative Funktion der Hand maßgeblich steuert.
  • Falls der Tunnel durch Veranlagung oder durch Erkrankungen eingeengt wird, kann es zu Funktionseinschränkungen kommen.
  • Zunächst treten vorwiegend Schmerzen sowie Taubheits- und Kribbelgefühle in der Hand auf, dies wird als Karpaltunnelsyndrom (KTS) bezeichnet.
  • Die Art der Behandlung eines Karpaltunnelsyndroms hängt von den jeweiligen Ursachen ab.
  • Übungen, Schienen, Stoßwellentherapie sowie eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes helfen in der Regel, die Beschwerden zu lindern.
  • Übungen, Schienen, Stoßwellentherapie sowie eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes helfen in der Regel, die Beschwerden zu lindern.
  • Eine Operation wird meistens nur bei einem genetisch verengten Karpaltunnel oder bei einer sehr weit fortgeschrittenen Erkrankung in Betracht gezogen.
  • Wird ein KTS nicht behandelt, können sich chronische Beschwerden sowie Muskelschwund und langfristige Funktionseinschränkungen entwickeln.
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Durch den relativ engen Karpaltunnel im Handgelenk verläuft der Mittelnerv, der wichtige Teile der Handinnenflächen und Finger steuert.

Was ist ein Karpaltunnel - Definition

Beim Karpaltunnel handelt es sich um einen tunnelartigen Kanal, der vom Unterarm zur Handinnenfläche durch das Handgelenk führt. Durch diese enge Röhre verläuft der Nervus medianus (Mittelnerv oder Medianusnerv), der unter anderem die Bewegung von Daumen und Finger sowie wichtige vegetative Funktionen der Hand steuert. 

Was ist ein Karpaltunnelsyndrom – Definition

Falls der Karpaltunnel im Handgelenk von Natur aus zu eng ist oder durch Schwellungen und Entzündungen eingeengt wird, hat dies Auswirkungen auf den Medianusnerv, der durch den Karpaltunnel verläuft. Es kommt zu Schmerzen sowie Taubheits- oder Kribbelgefühlen in der Hand. Dies wird als Karpaltunnelsyndrom (KTS) bezeichnet.

Symptome Karpaltunnelsyndrom

Typische Symptome für ein Karpaltunnelsyndrom sind Schmerzen, eine “eingeschlafene” Hand, Kribbeln in der Hand, Taubheitsgefühle und Schwächen beim Greifen. Betroffen sind zunächst Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger, später auch die Handinnenflächen. Die Schmerzen können bis in den Arm ausstrahlen. Das “Einschlafen” der Hände tritt häufig vor allem nachts bzw. zum Morgen hin auf. Tagsüber wird dieses Symptom beim Zeitungslesen, beim Halten eines Telefonhörers, beim Rad- oder Autofahren beobachtet. 

Als Begleiterscheinung können selten auch geschwollene oder “schnappende” Finger auftreten, falls die Beugesehnen eingeengt sind.

Verlauf der Erkrankung - Karpaltunnelsyndrom

Handelt es sich bei den Symptomen zunächst eher um Missempfindungen und Schmerzen, die nur zeitweise und vor allem nachts auftreten, so nehmen die Beschwerden mit der Zeit zu und treten zunehmend auch tagsüber auf. Es kann in Folge auch zu einem Muskelschwund am Daumen, einer Schwäche beim Greifen und zu einem eingeschränkten Tastempfinden (Taubheitsgefühl) kommen. Es tritt häufig eine Funktionsminderung des Daumens ein, die fatalerweise größtenteils mit einem Rückgang der Schmerzen einhergeht. Dies liegt jedoch bedauerlicherweise nicht am Zurückgehen der Erkrankung, sondern an der zunehmenden Zerstörung von Schmerzfasern.

Vermeiden Sie das Fortschreiten der Erkrankung und lassen Sie sich frühzeitig bei Verdacht auf ein Karpaltunnelsyndrom von einem Arzt untersuchen, damit schnellstmöglich mit der Therapie begonnen werden kann. So vermeiden Sie schwere Schäden, weitere Schmerzen und in vielen Fällen eine Operation.

Melden Sie sich bei uns und vereinbaren Sie einen Termin für Diagnose & Beratung.

Ursachen Karpaltunnelsyndrom

Das Karpaltunnelsyndrom ist die am häufigsten auftretende Nervenkompression. Betroffen sind größtenteils Menschen ab dem 40. Lebensjahr, die Mehrheit davon Frauen.

Ursache sind neben einem zu engen Karpaltunnel, der bei etwa 10 % der Menschen von Geburt an so angelegt ist, vor allem folgende Faktoren:

Eine Person sitzt am Laptop und hat Schmerzen im Handgelenk.
Es gibt mehrere Ursachen für das Karpaltunnelsyndrom.
  • Überlastung durch manuelle Arbeiten
  • Sehnenscheidenentzündungen 
  • Infektionen und Entzündungen im Handgelenk
  • Verletzungen & Unfälle an Hand & Handgelenk
  • Tumore
  • Fehlstellungen im Handgelenk
  • Erhöhter venöser Druck, z.B. bei Dialysepatienten

In der Regel kommt es durch diese Ursachen zu Schwellungen und Entzündungen im oder rund um den Karpaltunnel. Der durch den Tunnel verlaufende Medianusnerv wird dabei eingeengt und infolgedessen nur noch mangelhaft versorgt. Daraus entstehen die geschilderten Symptome und Funktionsstörungen.

Diagnose Karpaltunnelsyndrom

Bei Verdacht auf ein Karpaltunnelsyndrom anhand eindeutiger Symptome können Sie zunächst einen Selbsttest durchführen, anschließend sollte auf jeden Fall eine eingehende Diagnostik beim Arzt erfolgen.

Selbsttest Karpaltunnelsyndrom

Mithilfe des “Hoffmann-Tinel-Tests” kann man auch selbst herausfinden, ob ein Syndrom vorliegen könnte. Dazu klopft man bei ausgestreckter Hand auf die Innenseite des Handgelenks (Nähe Handwurzel). Treten dabei Beschwerden wie zum Beispiel Kribbeln oder Schmerzen auf, ist dies ein Hinweis auf ein Karpaltunnelsyndrom.

Neurologische Tests auf Karpaltunnelsyndrom

Bei Vorliegen der typischen Symptome sollten auf jeden Fall neurologische Tests durchgeführt werden, um den Verdacht auf ein Karpaltunnelsyndrom zu bestätigen und um eventuelle weitere oder anders gelagerte Grunderkrankungen als Ursache auszuschließen.

Eine Messung der Nervenleitgeschwindigkeit kann die Diagnose Karpaltunnelsyndrom belegen. Bei einer solchen Messung wird die motorische Überleitungszeit des Nervus medianus gemessen. Als Normalwerte gelten Werte von weniger als 4,2 Millisekunden. 

Es sollten möglichst beide Hände vermessen werden, um die Ergebnisse zu vergleichen. In manchen Fällen wird zusätzlich eine hochauflösende Nervenultraschalluntersuchung durchgeführt, mit deren Hilfe die genauen Ursachen (Kompression durch Reizung oder durch zu enge anatomische Strukturen) erkannt werden können.

Sehr wichtig ist darüber hinaus, weitere Krankheitsursachen auszuschließen. So können zum Beispiel Veränderungen an der Halswirbelsäule die Nerven des Handgelenks irritieren, auch der Verdacht auf Erkrankungen des Nervensystems, wie zum Beispiel Polyneuropathien, sollte ausgeschlossen werden. Darüber hinaus sollte untersucht werden, ob eventuell Rheuma, Diabetes mellitus, Schilddrüsenunterfunktion oder Entzündungen der Sehnenscheiden vorliegen und die Beschwerden verursachen. 

Behandlung Karpaltunnelsyndrom

Zur Behandlung des Karpaltunnelsyndroms kommt neben konservativen Therapien auch eine operative Lösung infrage. 

 

Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung

Falls im Ultraschall zunächst keine Verengung des Karpaltunnels zu erkennen ist, sondern eine anders geartete Grunderkrankung (Rheuma, Schilddrüsenunterfunktion, Probleme im Nacken, Zysten, Tumor o.ä.) die Beschwerden verursacht, sollte zunächst diese behandelt werden.

Zur Behandlung des Karpaltunnelsyndroms gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Konservative Behandlung bei Karpaltunnelsyndrom

Im Anfangsstadium kann das Karpaltunnelsyndrom zunächst konservativ behandelt werden. Übungen, wie zum Beispiel Ausschütteln und Reiben, helfen in akuten Fällen. Auch Hausmittel (Kälte, Wärme) können die Beschwerden lindern. Bei starken Beschwerden ist darüber hinaus die kurzzeitige Einnahme von schmerz- und entzündungshemmenden Mitteln (NSAR und/oder Kortison) möglich. Falls Überlastungen zur Erkrankung geführt haben, sollten diese in Zukunft vermieden werden, was allerdings nicht bei jedem Berufsbild möglich ist. 

Anpassung des Arbeitsplatzes bei Karpaltunnelsyndrom

Eine entscheidende Rolle bei der Behandlung des Karpaltunnelsyndrom spielt die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung. So sollte zum Beispiel bei Büroarbeiten darauf geachtet werden, dass die Haltung der Hände und Handgelenke neutral sein sollte. Tastatur, Maus und Bildschirm sollten mittig und in der passenden Höhe angeordnet sowie ergonomisch gestaltet sein. Hilfsmittel wie zum Beispiel Monitorerhöhungen, Laptopständer sowie Handgelenkauflagen für Maus und Tastatur können eingesetzt werden.

Bei handwerklichen und manuellen Tätigkeiten ist die Vermeidung von Überlastungen im Berufsalltag schwieriger. Helfen können zum einen Handbandagen, Vibrationsdämpfer sowie ein regelmäßiges Wechseln der Handpositionen

Wiederholende Bewegungen sollten insgesamt vermieden und regelmäßige Pausen eingelegt werden. 

Schienen bei Karpaltunnelsyndrom

Eine Schiene kann helfen, das Handgelenk ruhig zu stellen und zu entlasten. Dies ist vor allem nachts angesagt, um ein Abknicken des Gelenks während des Schlafens zu vermeiden. Tagsüber sollte das Gelenk normal bewegt werden, um ein Versteifen zu verhindern. Handgelenkschienen sind daher eine häufige Therapie bei Karpaltunnelsyndrom, ihre Wirkung ist jedoch häufig nur vorübergehend. Oft treten die Beschwerden nach einiger Zeit wieder auf. 

Übungen bei Karpaltunnelsyndrom

Gezielte Übungen können helfen, Schmerzen zu reduzieren und erneuten Beschwerden vorzubeugen. Lassen Sie sich am besten die geeigneten Übungen von einem professionellen Physiotherapeuten zeigen und führen Sie diese später regelmäßig selbständig durch. Besonders effektiv sind Dehn- und Kräftigungsübungen für Finger und Handgelenk.

Stoßwellentherapie bei Karpaltunnelsyndrom

Stoßwellen können helfen, Entzündungen und Verspannungen zu reduzieren und somit die Beschwerden bei einem Karpaltunnelsyndrom zu lindern. Voraussetzung ist eine umfassende Diagnostik, bei der die Ursachen für die Beschwerden ermittelt werden. Wichtig ist dabei, zu erkennen, ob die Erkrankung ursächlich vom Handgelenk oder eventuell von der Halswirbelsäule ausgeht. Sobald die Diagnose feststeht, kann eine gezielte Therapie begonnen werden. Meist sind nur 2 – 5 Behandlungstermine notwendig, um die Beschwerden zu lindern, wobei die ersten Erfolge sich größtenteils bereits nach 1 – 2 Behandlungen einstellen. 

Falls es sich bei den Ursachen für das Karpaltunnelsyndrom nicht um eine anlagebedingte Verengung, sondern um Entzündungen, Reizungen und Schwellungen handelt, kann mithilfe einer Stoßwellentherapie häufig eine Operation vermieden werden.

Als Experten für Stoßwellentherapie stehen wir Ihnen gerne für eine umfassende Diagnose und (würde ich wegnehmen, Diagnostik machen wir nicht, eher ein Neurologe!) für eine auf Ihre individuellen Beschwerden angepasste Therapie zur Verfügung. Dabei kombinieren wir häufig eine Behandlung mit Stoßwellen mit weiteren Therapieformen, wie zum Beispiel Physiotherapie.

Melden Sie sich bei Verdacht auf Karpaltunnelsyndrom gerne bei uns und vereinbaren Sie einen Termin.

Injektionen bei Karpaltunnelsyndrom

Bei akuten Beschwerden sind auch Injektionen mit Kortison direkt in den betroffenen Bereich möglich. Durch diese Injektionen können Schwellungen reduziert und der Druck auf die Nerven verringert werden. Dies hilft jedoch nicht dauerhaft, falls der Karpaltunnel von Natur aus oder durch Einwirkungen von außen grundsätzlich zu eng ist. Weiterhin ist zu bedenken, dass es durch die Injektionen zu Nervenverletzungen kommen kann. Besprechen Sie das Thema Injektionen beim Karpaltunnelsyndrom daher unbedingt vorab mit Ihrem Arzt und fragen Sie nach Alternativen, wie zum Beispiel nach einer Stoßwellentherapie.

Hausmittel bei Karpaltunnelsyndrom

Zur Linderung von akuten Beschwerden können Wärmekissen beitragen. Wärme entspannt Muskeln, löst Verhärtungen und kann so Schmerzen reduzieren. Manchen Menschen helfen auch Kälteanwendungen, diese können eventuell vorhandene Entzündungen lindern. Zur Entspannung sind auch lauwarme oder kalte Wassergüsse eine Möglichkeit, diese sollten von den Händen bis zum Unterarm geführt werden. Manche Menschen schätzen auch Auflagen und Wickel mit Kamille oder mit dunkelgrünen Wirsingblättern. Allen Hausmitteln ist gemeinsam, dass sie in erster Linie akute Symptome lindern, jedoch in der Regel keine langfristige Heilung beim Karpaltunnelsyndrom bieten. 

Operation bei Karpaltunnelsyndrom

In den Fällen, in denen andere Therapien nicht helfen oder falls das Karpaltunnelsyndrom bereits weit fortgeschritten und mit starken Schmerzen verbunden ist, wird häufig eine Operation in Betracht gezogen. Bei dieser werden die Bindegewebsstränge gelockert, die auf den Nervus medianus drücken. Auch bei genetisch bedingter Verengung des Karpaltunnels kann eine operative Lösung erfolgversprechend sein. Der Eingriff kann sowohl endoskopisch als auch offen erfolgen.

Lassen Sie sich diesbezüglich unbedingt vorab umfassend beraten. 

Karpaltunnelsyndrom vorbeugen

Ein von Geburt an sehr eng angelegter Karpaltunnel, der vor allem bei Frauen häufiger vorliegt, kann durch vorbeugende Maßnahmen nicht erweitert werden. Ursachen, die zu Schwellungen und Entzündungen führen, jedoch schon.

Hier einige Tipps, wie Sie versuchen können, das Risiko eines Karpaltunnelsyndroms zu reduzieren:

 

Regelmäßige Dehn- und Kräftigungsübungen

Erhöhen Sie die Stärke und Flexibilität der Muskeln in Händen und Unterarmen durch regelmäßige Übungen, wie zum Beispiel Fingerdehnung und Daumenballen-Stretching. 

Mithilfe einiger Tipps, kann das Risiko eines Karpaltunnelsyndroms reduziert werden.

Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung 

Sorgen Sie möglichst frühzeitig für eine möglichst ergonomisch optimierte Arbeitsplatzgestaltung. Dies beugt nicht nur einem Karpaltunnelsyndrom vor, sondern schützt Sie auch vor Rückenproblemen. Weitergehende Tipps zum ergonomischen Arbeitsplatz erhalten Sie hier. 

 

Repetitive (sich ständig wiederholende) Bewegungen möglichst vermeiden.

Bewegungen, die sich ständig wiederholen, führen oft zu Über- bzw. Fehlbelastungen und sind ein häufiger Auslöser des Karpaltunnelsyndroms. Versuchen Sie, Bewegungen dieser Art möglichst zu vermeiden. Dazu gehören zum Beispiel das Auswringen von Putzlappen oder Wäsche, die ständige Nutzung der Computermaus und vieles mehr. Prüfen Sie unbedingt, ob diese Arbeiten automatisiert, mit anderen Hilfsmitteln erledigt oder auf mehrere Personen verteilt werden können.

 

Handgelenke vor Vibrationen schützen

Vibrationen, die direkt auf die Handgelenke übertragen werden, wirken sich tendenziell negativ auf den Karpaltunnel aus. Schonen Sie daher Ihre Handgelenke möglichst durch schwingungsdämpfende Griffe bei Bohrmaschinen, Heckenscheren, Lochern, Sägen usw.). Als Fahrrad- und Motorradfahrer sollten Sie sowohl auf die Stellung Ihres Handgelenks als auch auf die ergonomische Ausrüstung des Fahrzeugs achten. 

 

Handgelenke vor Kälte schützen

Durch Kälte können Muskeln und Sehnen steif werden und der Blutfluss verlangsamt sein. Dies kann zu Beschwerden führen. Tragen Sie daher Handschuhe, damit Ihre Gelenke warm bleiben. Besonders zu empfehlen sind Halbfinger-Handschuhe und bei Bedarf natürlich Arbeitshandschuhe, die darüber hinaus auch vor Verletzungen schützen. 

 

Gesunder Lebensstil

Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung versorgen den Körper mit allen notwendigen Nährstoffen und tragen zu einer guten Durchblutung bei. All dies kann helfen, Entzündungen, Schwellungen und eine mangelhafte Versorgung von Nervenbahnen zu vermeiden.  Passen Sie insgesamt Ihren Alltag und Ihre Bewegungen an das Risiko eines Karpaltunnelsyndroms an, auch wenn dies zunächst einige Änderungen im Ablauf mit sich bringt. Fangen Sie damit möglichst bereits an, bevor sich Symptome zeigen. Falls Sie schon Beschwerden haben, sollten Sie baldmöglichst einen Termin beim Arzt zur eindeutigen Diagnose und zur anschließenden Behandlung vereinbaren. Und spätestens danach die vorgeschlagenen Maßnahmen umsetzen. 

Weitere wichtige Fragen zum Karpaltunnelsyndrom

Wir haben hier für Sie weitere Fragen zum Thema Karpaltunnelsyndrom zusammengestellt, die häufig gestellt werden:

 

Kann ein Karpaltunnelsyndrom seelische Ursachen haben?

Obwohl das Karpaltunnelsyndrom mit einem Nervenstrang, dem Mittelnerv, ursächlich zusammenhängt, geht die Forschung derzeit davon aus, dass seelische Ursachen keine ausschlaggebende Rolle spielen. Allerdings kann jedoch zum Beispiel durch Stress das Allgemeinbefinden und die Immunabwehr beeinträchtigt sein, was zu vermehrten Entzündungen führen kann. Dies kann sich wiederum auf den Bereich des Karpaltunnels auswirken.

Probleme im Halswirbelbereich können durchaus Auswirkungen auf die Hände haben.

Gibt es eine Krankschreibung beim Karpaltunnelsyndrom?

Bei einem Karpaltunnelsyndrom gilt es, Fehl- und Überlastungen der Handgelenke zu vermeiden, um Beschwerden zu reduzieren. Nicht in allen Berufen ist dies möglich. Daher kann, insbesondere bei Handwerkern oder Fließbandarbeiten, eine Krankschreibung sinnvoll sein, um eine Entlastung herbeizuführen. In der Zeit der Krankschreibung sollten sowohl eine Schiene getragen, als auch weitere Therapien durchgeführt werden. 

Arbeit am Computer wirkt sich, zumindest nach der vorliegenden Studienlage, nur wenig auf das Karpaltunnelsyndrom aus, eine Krankschreibung ist hier nur selten angesagt. 

 

Ist ein Karpaltunnelsyndrom eine Berufskrankheit?

Ein Karpaltunnelsyndrom ist zwar offiziell als Berufskrankheit anerkannt, wird jedoch eher selten im Einzelfall als solche ausgewiesen. Entsprechende Regelungen und Entschädigungen können daher in der Regel nur in Ausnahmefällen durchgesetzt werden. Da das Syndrom durch Therapien bzw. operativ behoben werden kann, entsteht auch durch Überlastungen oder Unfälle am Arbeitsplatz in der Regel kein Dauerschaden. Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie hier. 

 

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Karpaltunnelsyndrom und Schwangerschaft?

Manchmal tritt ein Karpaltunnelsyndrom während einer Schwangerschaft auf. In diesem Fall ist tendenziell davon auszugehen, dass die Beschwerden nach der Entbindung wieder verschwinden, dies kann jedoch einige Zeit dauern. Vermehrte Ansammlungen von Flüssigkeiten im Gewebe und damit einhergehende Schwellungen kommen bei einer Schwangerschaft häufig vor und können auch die Hände, das Handgelenk und den Karpaltunnel betreffen. Das Risiko, ein Karpaltunnelsyndrom zu entwickeln, ist in der Schwangerschaft erhöht. Beträgt die Rate in der Gesamtbevölkerung nur etwa 4 %, liegt sie bei schwangeren Frauen bei erhöhten 7 % – 62 %. Besonders häufig treten die Symptome im letzten Drittel der Schwangerschaft auf.

 

Welches Zusammenspiel gibt es zwischen Karpaltunnelsyndrom und Halswirbelsäule?

Es existiert zwar kein direkter Zusammenhang zwischen dem Nervus medianus, der eine wichtige Rolle beim Karpaltunnelsyndrom spielt, und dem Halswirbelbereich, ein indirekter Zusammenhang ist jedoch vorhanden. Durch die Halswirbelsäule (HWS) verlaufen Nervenstränge, die bis in das Handgelenk reichen und dort den Nervus medianus bilden. Aus diesem Grunde haben Probleme im Halswirbelbereich in einigen Fällen durchaus Auswirkungen auf die Hände. Falls also eine Untersuchung des Karpaltunnels keine ausreichenden Gründe für die Symptome aufzeigt, sollte unbedingt ein eventueller Einfluss aus dem HWS-Bereich untersucht werden.

Fazit

Ein Karpaltunnelsyndrom sollte möglichst frühzeitig untersucht und behandelt werden, um weitergehende Schäden zu vermeiden. Häufig hilft eine Stoßwellentherapie, die Beschwerden zu lindern, in einigen Fällen ist auch eine operative Lösung angezeigt. Warten Sie nicht zu lange, sondern vereinbaren Sie baldmöglichst einen Termin für eine umfassende Diagnose und einen Therapieplan. Rufen Sie uns an oder senden Sie uns eine Nachricht.

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Autor: Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie – Sandro Meider

Sandro Meider studierte Humanmedizin an der Universität zu Köln und spezialisierte sich danach auf die Bereiche Orthopädie und Unfallchirurgie. Nach seiner Facharztausbildung und diversen Stationen in Kliniken und Fachpraxen erhielt er 2010 die Anerkennung als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Seit 2011 ist er niedergelassener Arzt an der Facharztklinik LINKS VOM RHEIN in Köln. Sein Spezialgebiet ist die Stoßwellentherapie, die er nutzt, um seinen Patienten nicht-invasiv zu wieder mehr Beweglichkeit und Lebensqualität zu verhelfen. Als Hobbysportler (Tennis, Volleyball, Golf und Ski) weiß er, wie wichtig schmerzfreie Beweglichkeit beim Sport ist.

Kontakt / Online Termin

Sie haben Fragen oder Interesse an einer Stoßwellentherapie? Wir sind gerne für Sie da!

Übungen bei Karpaltunnelsyndrom

Gezielte Übungen können sowohl ein Karpaltunnelsyndrom versuchen zu verhindern, als auch bei bereits vorliegenden Beschwerden zur Linderung beitragen. Dehn- und Kräftigungsübungen sind dazu besonders geeignet. Darüber hinaus sollten bestimmte Bewegungsabläufe, die sich negativ auf die Hände auswirken, möglichst vermieden werden.

Karpaltunnelsyndrom und Halswirbelsäule

Eine Fülle von Wechselwirkungen kann unterschiedliche Symptome im Körper hervorrufen. Dies ist auch der Fall beim komplexen Zusammenspiel von Nervenbahnen, die durch die Halswirbelsäule und denen, die durch den Karpaltunnel verlaufen. Daher können Symptome eines Karpaltunnelsyndroms auch auf Probleme im Halswirbelbereich hinweisen. 

Eingeschlafene Hände - Ursachen & Behandlung

Taubheits- oder Kribbelgefühle in den Händen und “eingeschlafene” Hände, vor allem nachts, können auf ein Karpaltunnelsyndrom hinweisen. Darüber hinaus sind weitere Ursachen möglich. Daher sollte auf jeden Fall beim Auftreten dieser Symptome baldmöglichst ein Arzt aufgesucht werden, um eine umfassende Diagnose zu erhalten. 

FAQ

1Welche Risikofaktoren gibt es für ein Karpaltunnelsyndrom?

Die Gefahr an einem Karpaltunnelsyndrom ist erhöht, falls privat oder beruflich sich ständig wiederholende Bewegungen durchgeführt werden, wie zum Beispiel beim Gärtnern, bei langen Autofahrten, beim Bohren und bei anderen manuellen Tätigkeiten. Gefährdet sind daneben auch Frauen in der Schwangerschaft sowie Menschen mit Schilddrüsenunterfunktion, Diabetes mellitus, Sehnenscheidenentzündungen oder Dialysepatienten. 

2Warum kann der Karpaltunnel verengt sein?

Der Karpaltunnel kann sowohl von Geburt an verengt sein als auch durch Schwellungen, Entzündungen und Reizungen verengt bzw. beengt werden. Die Schwellungen können dabei durch Überlastungen, Verletzungen, Infektionen, Schwangerschaft, Sehnenscheidenentzündungen und diverse Erkrankungen verursacht werden. 

3Welche Rolle spielt der Medianusnerv beim Karpaltunnelsyndrom?

Der Nervus medianus verläuft durch den relativ engen Karpaltunnel im Handgelenk. Wird der Nerv durch Schwellungen und Entzündungen oder durch einen von Geburt an zu engen Karpaltunnel eingeengt, sind die Funktionen, die der Nerv an Fingern und in den Handflächen erfüllen soll, eingeschränkt. Es kommt zu Taubheits- oder Kribbelgefühlen, zu Schmerzen, zu Problemen beim Greifen und zur Schwächung der Muskulatur des Daumens.

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