Die Stoßwellentherapie wird als erfolgreiche Behandlungsmöglichkeit bei orthopädischen Problemen, Kopfschmerzen, Faszienproblemen oder Verspannungen im Nacken immer bekannter. Daher bieten inzwischen viele Therapeuten eine solche Behandlung an, um Schmerzen zu lindern, Beschwerden zu reduzieren und im Endeffekt so auch Operationen zu vermeiden. Da die Therapie mit Hilfe eines Gerätes mit Schallkopf durchgeführt wird, fragen sich natürlich viele, ob sie eine Stoßwellentherapie selber machen können. Denn die Geräte gibt es im Internet zu kaufen. Erfahren Sie hier mehr darüber, wer überhaupt Stoßwellentherapien durchführen darf, welche verschiedenartigen Stoßwellenarten es gibt und was unbedingt zu beachten ist, wenn man sich mit dem Gedanken trägt, die Behandlung einfach selbst zu übernehmen.
Fokussierte Stoßwellentherapie darf nur von Ärzte oder Heilpraktikern mit Vollzulassung durchgeführt werden.
Radiale Stoßwellentherapie darf unter gewissen Voraussetzungen auch von Physiotherapeuten angewendet werden.
Einige gängige Geräte werden auch öffentlich im Internet angeboten, bieten jedoch meist nur radiale Stoßwellen an und sind offiziell nur für Medizinisches Fachpersonal erhältlich.
Rein rechnerisch lohnt es sich nicht, ein solches Gerät zu erwerben und die Stoßwellen Behandlung selbst durchzuführen.
Nur ein erfahrener Therapeut kann nach einer umfassenden Diagnostik die richtige Art von Stoßwellenbehandlung festlegen und professionell durchführen.
Obwohl man die Geräte für Stoßwellentherapie selbst kaufen kann, sollte eine Stoßwellentherapie unbedingt von einem ausgebildeten Experten durchgeführt werden. Radiale Stoßwellenbehandlungen können nach Verordnung auch von Physiotherapeuten angeboten werden, fokussierte Stoßwellen sollten nur von Ärzten oder Heilpraktikern mit Vollzulassung durchgeführt werden.
Wenn man einen Blick ins Internet wirft, findet man dort Geräte für Stoßwellentherapie ab ca. 200 Euro bis ca. 11.000 Euro. Bei einigen der Geräte ist angegeben, dass sie nur an geeignetes medizinisches Fachpersonal verkauft werden, bei anderen Geräten (davon viele von Anbietern aus dem Ausland) fehlt dieser Hinweis. Grundsätzlich ist es also kein sehr großes Problem, ein Gerät für eine Stoßwellentherapie selbst zu kaufen.
Wenn man genauer die Beschreibungen liest, merkt man allerdings, dass quasi nur Geräte für radiale Stoßwellentherapien angeboten werden und auch Geräte dabei sind, die zwar unter Stoßwellengerät zu finden sind, jedoch andere Wellen (z.B. Ultraschall, Vibrationstechnik) nutzen. Hier ist also wirklich Vorsicht angesagt.
Ausdrücklich verboten ist der Kauf also grundsätzlich nicht, es sollten jedoch unbedingt alle rechtlichen und vor allem allem beim Kauf von medizinischem Equipment aus dem Ausland alle zollrechtlichen Bestimmungen beachtet werden.
Bei Stoßwellen handelt es sich um mechanisch-akustische Wellen, die wasserhaltiges Gewebe sowie Fett- und Muskelgewebe durchdringen können, ohne dieses zu beschädigen. Die Wellen werden mittels eines Gerätes mit Schallkopf auf die Körperregionen übertragen. Die Durchblutung im behandelten Bereich wird angeregt, außerdem können Entzündungen reduziert und Wachstumsfaktoren aktiviert werden. Damit wird eine Selbstheilung des Körpers angestoßen. Wie diese Wirkung genau zustande kommt, ist wissenschaftlich noch nicht vollkommen erforscht. Die Erfolge der Therapieform sind jedoch unbestritten. So bezahlen inzwischen sogar die gesetzlichen Krankenkassen eine Stoßwellentherapie bei Fersensporn, wenn andere Behandlungen keinen Erfolg brachten. Die Stoßwellentherapie ist dafür bekannt, dass sie auch dann erfolgreich eingesetzt werden kann, wenn vorher durch diverse andere Behandlungen keine Besserung erzielt werden konnte.
Mehr umfassende Informationen zur Stoßwellentherapie finden Sie hier.
Bei der radialen Stoßwellentherapie werden niederenergetische Wellen eingesetzt, die man eher als Druckwellen beschreiben kann. Diese verteilen sich kreisförmig rund (daher die Bezeichnung radial) um den Schallkopf und dringen nur wenige Zentimeter tief ein. Die Wirkung beschränkt sich eher auf den Oberflächenbereich. Daher werden radiale Stoßwellen häufig bei Verspannungen, muskulären Erkrankungen, Cellulite oder bei der Faszientherapie eingesetzt.
Bei der fokussierten Stoßwellentherapie wird mit einer wesentlich höheren gebündelten Energie behandelt. Die Stoßwellen werden gezielt auf einen relativ kleinen Bereich gerichtet (daher die Bezeichnung fokussiert). Diese Technik wurde zunächst zur Zertrümmerung von Gallen- und Nierensteinen eingesetzt und wird in der Orthopädie inzwischen häufig zur Auflösung von Kalkablagerungen genutzt, wie zum Beispiel bei einer Kalkschulter. Die fokussierte Stoßwellentherapie wird darüber hinaus auch bei Sehnenerkrankungen oder Verletzungen eingesetzt. Die Wellen entfalten ihre Wirkung in der Tiefe des Gewebes. Wachstumsfaktoren im angrenzenden Bereich werden durch die Behandlung aktiviert und können so eine Heilung in die Wege leiten.
Machen Sie sich keine Sorgen: Sie erleben keine unliebsamen und unerwarteten Überraschungen und vor den Behandlungen steht eine umfängliche Diagnostik.
Eine Behandlung mit Stoßwellen findet meist im Sitzen oder Liegen statt und dauert in der Regel ca. 10 – 20 Minuten. In dieser Zeit werden insgesamt etwa 2000 – 3000 Schallstöße mit einer Frequenz von 5-10 Stößen/Sec. verabreicht. Der Patient kann einen Knall hören und spürt auch die Stöße. Meist wird die Behandlung als leicht unangenehm oder manchmal sogar als etwas schmerzhaft empfunden. Ein Grund für eine Sedierung liegt jedoch nicht vor, deshalb wird eine Stoßwellentherapie ohne Betäubung durchgeführt. Ein erfahrener Therapeut wird darauf achten, dass die Behandlung nicht zu schmerzhaft wird. In der Regel treten die Schmerzen nur bei den ersten Behandlungen auf und lassen schnell nach.
Mehr umfassende Informationen zur Stoßwellentherapie finden Sie hier.
Da die Erfolge einer Stoßwellenbehandlung bei orthopädischen Problemen und bei Arthrose immer bekannter werden, gibt es auch immer mehr Angebote für Therapien mit Stoßwellen. Bei der Auswahl der Therapeuten ist jedoch einiges zu beachten. Denn nicht jeder darf diese Therapie einfach so anbieten.
Mehr umfassende Informationen zur Stoßwellentherapie finden Sie hier.
Physiotherapeuten dürfen bei entsprechender Verordnung eine radiale Stoßwellen Behandlung vornehmen. Eine fokussierte Stoßwellentherapie darf jedoch nur von Ärzten oder Heilpraktikern mit Vollzulassung durchgeführt werden. Eine kombinierte Therapie aus radialer und fokussierter Therapie ist ebenfalls Ärzten und Heilpraktikern mit Vollzulassung vorbehalten.
Physiotherapeuten arbeiten traditionell bereits mit Druckmassagen und ähnlichen Verfahren. Daher können sie auch – allerdings nur bei einer entsprechenden Verordnung – eine Behandlung mit radialen Stoßwellen im niedrig energetischen Bereich vornehmen. Verspannungen, Faszien Probleme und Kopfschmerzen können so oftmals erfolgreich therapiert werden.
Ärzte und Heilpraktiker (von letzteren allerdings nur diejenigen mit Vollzulassung) dürfen neben Therapien mit radialen Stoßwellen auch fokussierte Stoßwellen einsetzen. Auch die häufig sinnvolle Kombination aus Triggerpunktbehandlung und radialen und fokussierten Stoßwellen ist alleine dieser Berufsgruppe vorbehalten.
Wer ein Gerät für Stoßwellentherapie Zuhause hat, kann damit theoretisch auch dort eine Behandlung durchführen. Sinnvoll ist dabei, wenn eine zweite Person das Gerät und den Schallkopf bedient. Für Laien ist es allerdings nur schwer möglich, die genaue Körperregion und die notwendige Anzahl an Stößen optimal festzulegen. Darüber hinaus können mit den gängigen Geräten nur radiale Stoßwellen angewendet werden. Für Verspannungen, Kopfschmerzen, Cellulite und lokales Schmerzempfinden kann dies helfen. Eine umfassende, zielgerichtete Therapie ist so allerdings nicht möglich. Schwerwiegende orthopädische Probleme gehören unbedingt in die Hände eines Facharztes. Dieser kann eine umfassende Diagnose vornehmen und bei Bedarf eine radiale oder fokussierte Stoßwellentherapie einleiten.
Die Kosten für eine Behandlung mit Stoßwellen werden von Ärzten grundsätzlich nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) berechnet.
Eine radiale Stoßwellen Behandlung kostet in der Regel 30 – 50 Euro pro Sitzung. Die Kosten können variieren, je nach Aufwand und Zeitbedarf.
Eine fokussierte Stoßwellentherapie kostet 80 – 198 Euro pro Sitzung. Die Kosten sind abhängig von Art und Umfang der Beschwerden und von der genauen Diagnose.
Radiale und fokussierte Stoßwellen werden häufig miteinander kombiniert. Zusätzlich können Triggerpunktbehandlungen und ergänzende Injektionstechniken angewendet werden. Der Therapeut wird eine solche kombinierte Therapie bei Bedarf passend zur Diagnose vorschlagen. Je nach Zeitaufwand ist hier mit Kosten von 60 – 120 Euro pro Sitzung zu rechnen.
Die Privaten Krankenversicherungen und die Beihilfe zahlen auf Antrag in der Regel für Stoßwellentherapien. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen bisher lediglich auf Antrag die Kosten für eine Stoßwellenbehandlung bei Fersensporn.
In der Regel stellen sich die ersten Behandlungserfolge nach 1-3 Behandlungsterminen mit Stoßwellen ein. Insgesamt sind meist 2-5 Termine notwendig, um eine langfristige Heilung zu erreichen. Dies ist abhängig von Art und Umfang der Beschwerden und wird von einem erfahrenen Therapeuten nach einer eingehenden Diagnostik entschieden.
Mit den gängigen, auf dem Markt angebotenen Geräten, kann lediglich eine radiale Stoßwellentherapie durchgeführt werden. So können oberflächliche Probleme auf der Haut und in bis zu ca. drei Zentimetern Tiefe behandelt werden. Bei Verspannungen, Cellulite oder leichten Schmerzen könnte eine Selbsttherapie funktionieren. Eine grundlegende Behandlung gravierender orthopädischer Probleme oder von Dysfunktionen kann so jedoch auf keinen Fall erfolgen. Dazu ist ärztliche Expertise, eine umfassende Diagnose und oft eine kombinierte Therapie aus radialer und fokussierter Stoßwellen Behandlung notwendig.
Angesichts von Kosten von teilweise mehreren tausend Euro für ein Gerät, das dann auch lediglich radiale Stoßwellen bietet, kann es sich für Privatpersonen nicht lohnen, eine Stoßwellentherapie selbst durchzuführen. Jede radiale Behandlung bei einem erfahrenen Therapeuten kostet 30 – 50 Euro. In der Regel sind 2-5 Behandlungstermine notwendig. Daher gibt ein Gerätekauf schon rein rechnerisch wenig Sinn.
Fokussierte Stoßwellenbehandlungen oder kombinierte Behandlungen sind teurer, etwa 60 – 198 Euro, gehören aber auch zwingend in die Hände von Experten. Die fokussierten Wellen dringend wesentlich tiefer in den Körper ein und können sogar Kalkablagerungen zerstören. Laien können hier sogar Schaden anrichten.
In vielen Fällen zahlen auch die Krankenkassen bzw. die Beihilfe für eine Stoßwellentherapie beim Arzt oder Heilpraktiker, dann lohnt sich eine Eigenbehandlung noch weniger.
Überlassen Sie die Behandlung mit Stoßwellen unbedingt den Experten, also einem Arzt oder einem Heilpraktiker mit Vollzulassung. Nur diese können nach einer umfassenden Diagnose die richtige Art von Stoßwellen einsetzen oder eine kombinierte Behandlung gezielt vornehmen. Die Anschaffung eines eigenen Gerätes lohnt schon rein rechnerisch nicht, abgesehen davon, dass ein Laie keine komplette Therapie durchführen kann.
Vertrauen Sie also auf Experten. Gerne beraten wir Sie umfassend. Damit Sie bald wieder beschwerdefrei Ihr Leben genießen können!
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