Jumper’s Knee / Patellaspitzensyndrom
Behandlung, Symptome & Therapie
Als Patellaspitzensyndrom wird eine Reizung der Kniescheibensehne (Patellasehne) bezeichnet. Die damit einhergehenden Beschwerden nehmen meist im Laufe der Zeit an Intensität und Dauer zu und die Schmerzen werden immer stärker. Da größtenteils jüngere Menschen betroffen sind, die intensiv Sportarten wie Volleyball oder Basketball ausüben, wird die Erkrankung auch Jumper’s Knee (Springerknie) genannt. Erfahren Sie hier mehr, welche Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie eine Stoßwellentherapie helfen kann, die Beschwerden zu lindern, die Heilung anzuregen und eine baldige Wiederaufnahme des Trainings zu ermöglichen.
Das Wichtigste kurz zusammengefasst
- Beim Jumper’s Knee, auch (Patellaspitzensyndrom) genannt, äußern sich die Beschwerden an der Kniescheibe.
- Ursachen sind in der Regel Überlastungen durch besonders intensive sportliche Belastungen.
- Eine Stoßwellentherapie kann mit 3-5 Behandlungen eine Linderung von Schmerzen und eine Beschleunigung der Heilung erreichen.
- Tapes & Übungen (exzentrische Übungen & Faszientherapie) können die Behandlung unterstützen.
- Bandagen & Einlagen können bei Bedarf beim Jumper’s Knee ergänzend eingesetzt werden.
- Beim Runner’s Knee (Läuferknie) verläuft die Therapie ähnlich.
Definition: Patellaspitzensyndrom – Jumper’s Knee
Beim Patellaspitzensyndrom (auch Jumper’s Knee oder Springerknie genannt) handelt es sich um eine schmerzhafte Reizung (Tendinopathie) der Kniescheibensehne (Patellasehne). Die Beschwerden treten hauptsächlich bei jüngeren Menschen bei hoher sportlicher Belastung auf.
Welche Rolle spielt die Kniescheibe beim Patellaspitzensyndrom?
Die Kniescheibe heißt auf Latein Patella und schützt als kleiner, flacher und herzförmiger Knochen das Kniegelenk und erleichtert sämtliche Bewegungsabläufe. Die untere Spitze der Kniescheibe wird durch die sogenannte Patellasehne (Ligamentum patellae) mit dem Schienbein (Tibia) verbunden. Falls an der Sehne Mikrorisse, Reizungen und Entzündungen auftreten, kommt es zu Schmerzen im Knie, dem Patellaspitzensyndrom, auch Jumper’s Knee (Springerknie) genannt.
Was sind die Ursachen für das Patellaspitzensyndrom (Jumper’s Knee)?
Die Ursache für das Patellaspitzensyndrom liegt in einer mikroskopischen Verletzung der Patellasehne, größtenteils durch anhaltende und starke Überlastung verursacht. Sportler in Sportarten wie Volleyball oder Basketball sind besonders häufig betroffen, da hier die Belastung der Patellasehne besonders hoch ist.
Darüber hinaus können Beinlängendifferenzen, Muskelverkürzungen im Oberschenkel, eine eingeschränkte Sprunggelenksbeweglichkeit, eine rasche Steigerung der Trainingsintensität sowie Änderungen an Schuhwerk oder Bodenbeschaffenheit des Trainingsgeländes die Beschwerden hervorrufen oder verstärken.
Welche Symptome zeigen sich beim Patellaspitzensyndrom?
Beim Jumper’s Knee (Patellaspitzensyndrom) kommt es zu Schmerzen an der Unter- und Vorderseite der Kniescheibe. Meist treten die Beschwerden zu Beginn des Trainings auf, verschwinden dann nach dem Aufwärmen wieder und treten dann bei stärkerer Belastung erneut auf. Im späteren Verlauf erschweren Schmerzen die sportliche Betätigung, auch über das Training hinaus. In vielen Fällen werden die Symptome zunächst nicht richtig wahrgenommen, erst wenn die Schmerzen häufiger und dauerhaft auftreten, wird ein Arzt aufgesucht. Die Diagnose erfolgt daher oft erst relativ spät.
Wo liegt der Unterschied zwischen einem Jumper’s Knee und einem Runner’s Knee?
Wie erfolgt die Diagnose beim Jumper’s Knee (Springerknie)?
Die Diagnostik erfolgt mittels Ultraschall und kann bei Bedarf mittels MRT genauer bestimmt werden. Vor allem aber durch eine ärztliche Untersuchung kann ein Patellaspitzensyndrom diagnostiziert werden. So kann zweifelsfrei festgestellt werden, ob es sich tatsächlich um ein Jumper’s Knee oder um eine andere Erkrankung handelt.
Jumper’s Knee oder Runner’s Knee oder andere Erkrankung?
Neben dem Jumper’s Knee gibt es noch weitere Erkrankungen im Kniebereich, die zu Einschränkungen in der Beweglichkeit und zu Schmerzen führen können. Prellungen, Meniskusrisse, Zerrungen oder das sogenannte Runner’s Knee (Läuferknie) gehören zu den weiteren möglichen Diagnosen.
Expertentipp von Sandro Meider, Stoßwellenzentrum Köln:
Was tun bei Patellaspitzensyndrom?
Zunächst legen wir bei uns im Stoßwellenzentrum NRW in Köln sehr viel Wert auf eine umfassende Diagnostik. Denn nur dann, wenn wir die Ursachen für die Beschwerden herausfinden, können wir gezielt behandeln. Wir setzen seit vielen Jahren die Stoßwellentherapie als erfolgreiche Behandlungsmethode bei Patellaspitzensyndrom sowie bei weiteren Knieproblemen (wie z.B. Runner´s Knee) ein. In der Regel wird die Stoßwellenbehandlung individuell ergänzt durch Übungen, Physiotherapie oder Injektionen. Für weitere Auskünfte stehen wir gerne zur Verfügung.
Können Stoßwellen bei der Behandlung eines Patellaspitzensyndroms helfen?
Mit Hilfe einer Stoßwellenbehandlung können die Beschwerden, die ein Jumper’s Knee mit sich bringt, erfolgreich reduziert werden.
Was sind Stoßwellen?
Bei Stoßwellen handelt es sich um energiereiche, akustisch-mechanische Druckwellen. Sie können mithilfe eines speziellen Gerätes mit Schallkopf auf die zu behandelnden Stellen am Körper übertragen werden. Die Behandlung erfolgt dabei von außen und nicht-invasiv.
Nebenwirkungen gibt es dabei kaum, Erstverschlimmerungen können auftreten.
Wie wirken Stoßwellen?
Stoßwellen durchdringen als Druckwellen Weichteile, Wasser und Gewebe, ohne diese zu zerstören. Allerdings wird die Durchblutung im behandelten Bereich erhöht und die entzündete und chronisch überlastete Muskulatur wird entspannt. Verhärtungen können sich lösen. Die Selbstheilungskräfte des Körpers werden angeregt.
Wie oft muss eine Stoßwellentherapie bei einem Patellaspitzensyndrom durchgeführt werden?
Meist sind 3-5 Behandlungen im wöchentlichen Abstand ausreichend, um die Schmerzen zu reduzieren und die Heilung anzuregen. Eine deutliche Besserung tritt dabei meist schon nach 1-3 Behandlungsterminen ein.
Welche Stoßwellen werden beim Patellaspitzensyndrom eingesetzt?
Bei der Behandlung eines Jumper’s Knee (Patellaspitzensyndrom) können sowohl radiale als auch fokussierte Stoßwellen eingesetzt werden. Für eine Triggerpunktbehandlung werden in der Regel fokussierte Stoßwellen genutzt. Sie können Schmerzpunkte auflösen und zu mehr Lebensqualität und Beweglichkeit verhelfen.
Welche Übungen helfen beim Jumper’s Knee?
Exzentrische Übungen haben sich bewährt, um die Therapie eines Patellaspitzensyndroms zu unterstützen.
Besonders folgende Übungen, haben sich dabei als wirkungsvoll erwiesen:
- Einbein-Kniebeuge
- Ausfallschritt
- Bridging
- Wadenheben
Im folgenden Video finden Sie einige Anregungen zu entsprechenden Übungen.
Lassen Sie sich unbedingt von einem Physiotherapeuten beraten. Dieser wird Ihnen die für Sie passenden Übungen detailliert zeigen, damit Sie diese später Zuhause eigenständig ausführen können. Bitte beachten Sie unbedingt die richtige Durchführung der Übungen, sonst kann sich das Patellaspitzensyndrom verschlimmern.
Können Blackrolls / Faszienrollen beim Jumper’s Knee helfen?
Übungen mit einer Blackroll bzw. Faszienrolle können im Rahmen einer Faszientherapie Kniebeschwerden vorbeugen und die Behandlung beim Patellaspitzensyndrom unterstützen.
Einige Tipps zu den Übungen finden Sie hier:
Operation als Möglichkeit beim Jumper’s Knee?
Falls konservative Therapien keinen Erfolg bringen und die Beschwerden eines Patellaspitzensyndroms länger als sechs Monate anhalten, kommt auch eine Operation in Betracht. Diese wird bevorzugt endoskopisch durchgeführt. Erkranktes Gewebe wird dabei entfernt. Auch gerissene Sehnen können mithilfe einer OP wiederhergestellt werden.
Kann ein Patellaspitzensyndrom auch von alleine ausheilen?
Die Chance, dass ein Patellaspitzensyndrom von alleine wieder ausheilt, sind ohne Unterstützung durch Therapien nicht gerade hoch. Neben einer weitgehenden Schonung sollten zumindest unterstützende Maßnahmen, wie z.B. Übungen genutzt werden. Falls die Beschwerden (auch) auf Fehlstellungen, Beinlängendifferenzen o.ä. beruhen, sind auf jeden Fall zumindest Einlagen in Betracht zu ziehen.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten beim Jumper’s Knee (Patellaspitzensyndrom)
Eine Stoßwellentherapie beim Patellaspitzensyndrom kann durch weitere Behandlungen ergänzt werden.
Ruhigstellung & vorübergehende Reduzierung von sportlichen Aktivitäten
Da die Beschwerden häufig durch Überlastung entstehen, ist eine weitgehende Reduktion von sportlichen Belastungen meist nicht zu umgehen. Eine komplette Ruhigstellung ist nicht unbedingt erforderlich, allerdings eine weitgehende Schonung. Nach Behandlung und Heilung sollte das Training langsam und schonend wieder aufgebaut werden. Lassen Sie sich dazu unbedingt von einem Arzt oder Physiotherapeuten beraten.
Physiotherapie beim Jumper’s Knee
Neben Anleitungen zu exzentrischen Übungen können mithilfe von Physiotherapie auch bisher belastende und falsche Bewegungsabläufe und Fehlbelastungen korrigiert und zukünftig vermieden werden. Eine Physiotherapie sollte daher bei der Behandlung eines Springerknies (Patellasyndroms) nicht fehlen.
Eigenbluttherapie (PRP)
Mithilfe einer Eigenbluttherapie können Entzündungen gehemmt und die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt werden. Bei dieser Therapieform wird eine kleine Menge Blut aus der Armvene entnommen und subkutan oder intravenös wieder an anderer Stelle zugeführt. Dies kann direkt mit dem unveränderten Blut geschehen, oft wird das Blut jedoch einer Behandlung unterzogen, um den Effekt zu vergrößern. Beim PRP-Verfahren wird das Blut zentrifugiert, dadurch kommt es zu einer erhöhten Konzentration von Blutplättchen und zur Freisetzung von Wachstumsfaktoren.
Tapen beim Jumper’s Knee
Kinesiotaping kann zur Entlastung bei Knieproblemen beitragen. Allerdings sollte das Anlegen der Tapes dabei korrekt erfolgen. Einige Hinweise für richtiges Tapen bei Patellaspitzensyndrom (Jumper’s Knee) finden Sie hier.
Einlagen & Bandagen beim Jumper’s Knee
Falls Fehlstellungen die (Mit-)Ursache für die Beschwerden sind, können Fußeinlagen die Therapie unterstützen und zukünftigen Problemen vorbeugen. Eine spezielle Bandage kann zur Entlastung des Knies beitragen und Überlastungen vermeiden.
Hilft eine Ernährungsumstellung beim Jumper’s Knee?
Es kann sinnvoll sein, eine Ernährungsberatung in Anspruch zu nehmen, um Kniebeschwerden in den Griff zu bekommen. Manche Lebensmittel helfen, Entzündungen zu hemmen, manche dagegen können Entzündungen sogar fördern. Zu den entzündungshemmenden Lebensmitteln gehören zum Beispiel Lauch, Zwiebeln, Paprika, Ananas, Beeren und weitere Gemüsesorten. Eingeschränkt werden sollte bei Entzündungen dagegen der Verzehr von Fleisch, Lebensmitteln aus Weizenmehl sowie von Süßigkeiten. Weitere Informationen dazu erhalten Sie hier.
Kälte oder Wärme beim Jumper’s Knee?
Kälte wirkt bei Entzündungen und Reizungen schmerzlindernd, daher kann man bei akuten Beschwerden durch ein Patellaspitzensyndrom Kühlpackungen einsetzen. Es kann in Einzelfällen auch sinnvoll sein, Wärmepackungen zu nutzen, fragen Sie diesbezüglich jedoch unbedingt bei Ihrem Therapeuten nach.
Medikamente zur Schmerzlinderung beim Jumper’s Knee
Zur Linderung von akuten Schmerzen können bei einem Patellaspitzensyndrom auch vorübergehend Medikamente eingenommen werden. Optimalerweise sollten diese gleichzeitig schmerz- und entzündungshemmend sein. Die Einnahme dieser Schmerzmittel sollte jedoch nicht dauerhaft erfolgen und kann keine umfassende Therapie ersetzen.
Fazit
Das Patellaspitzensyndrom, auch Jumper’s Knee genannt, tritt vor allem bei sportlichen Überlastungen auf. Sportarten wie Volleyball oder Basketball führen oft zu den Beschwerden. Eine Stoßwellentherapie kann helfen, die Beschwerden zu lindern und die Heilung anzuregen und zu beschleunigen. Ergänzend können weitere Therapien wie Eigenblutbehandlung und spezielle Dehnübungen genutzt werden. Wir beraten Sie gerne umfassend und persönlich. Vereinbaren Sie gerne einen Termin. Damit Sie bald wieder Ihre sportlichen Aktivitäten aufnehmen können.
FAQ
Eine Behandlung mit Stoßwellen kann Schmerzen und Entzündungen beim Jumper’s Knee (Patellaspitzensyndrom) lindern und die Heilung anregen. Dies führt zu einer schnellen Linderung von Beschwerden und zur Wiederherstellung der Beweglichkeit. In der Regel sind dazu 2-5 Behandlungstermine ausreichend.
Tapes können beim Patellaspitzensyndrom, wie ein Jumper’s Knee auch genannt wird, das Knie entlasten und so Beschwerden lindern. Allerdings ist darauf zu achten, dass die Tapes richtig angelegt werden.
Exzentrische Übungen können helfen, die Beschwerden bei einem Jumper’s Knee (Patellaspitzensyndrom) zu lindern und zukünftige Fehlbelastungen zu vermeiden. Zu den bevorzugten Übungen gehören neben Training mit einer Faszienrolle die Einbein-Kniebeuge, der Ausfallschritt, Bridging und Wadenheben.
Kontakt / Online Termin
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