Diagnosen / Anwendungsgebiete
Wir haben für Sie einige typische Diagnosen und Anwendungsgebiete zusammen gestellt bei denen die Stoßwellentherapie erfolgreich eingesetzt werden kann. Diese Informationen dienen als Orientierung. Vor einer Behandlung ist eine ausführliche Anamnese und Diagnose notwendig und unumgänglich. Wenn Sie Fragen zur Stoßwellentherapie haben oder wissen möchten ob Sie bei Ihren Beschwerden eingesetzt werden kann, kontaktieren Sie uns gerne.
HWS Syndrom (Zervikalsyndrom)
Die Halswirbelsäule (HWS) ist der oberste und zugleich beweglichste Abschnitt der Wirbelsäule. Das komplexe System aus Wirbeln, Muskeln, Faszien, Blutgefäßen und Nerven ist sehr empfindlich und kann in einzelnen oder kombinierten Funktionen gestört werden.
Aus diesem Grund ist das HWS Syndrom eher eine Zusammenfassung vielfältiger Symptome, die sich im Bereich der Halswirbelsäule oder der Nacken-Arm-Schulter-Region zeigen können als eine einzelne Diagnose.
Die Beschwerden des HWS Syndroms treten in Form von Bewegungseinschränkungen, Muskelverspannungen, Nacken-, Kopf- und Schulterschmerzen, aber auch als Schwindel und Migränesyptomatik auf. Da die Beschwerden vor allem durch Muskelverspannungen ausgelöst werden nutzt die Stoßwellentherapie in diesem Bereich die Auflösung von sogenannten Triggerpunkten um Linderung zu verschaffen. Der Begriff Trigger stammt aus dem Englischen: „to trigger“ bedeutet „auslösen“. In der Orthopädie sind damit dauerhaft verkürzte Muskelfasern gemeint, die als schmerzhafte Verspannungspunkte im Muskel spürbar sind. Diese Triggerpunkte werden nicht mehr ausreichend durchblutet und erzeugen, insbesondere auch bei Berührung und Belastung, starke Schmerzen. Liegen mehrere Trigger im gleichen Muskel vor, führt dies zu einer ausgeprägten Verspannung.
Durch Fehlhaltung oder -bewegungen bilden sich immer mehr Triggerpunkte und dies führt zur eingeschränkte Dehnbarkeit und Bewegungsfähigkeit des Muskels und der benachbarten Gelenke.
Akute Sportverletzung z.B. Muskelfaserriss (Muskelläsionen)
Der Muskelfaserriss ist eine sehr häufige Sportverletzungen. Durch eine starke und plötzliche Belastung entsteht ein Einriss in die Muskelfasern, der zu einem plötzlich auftretenen, stark stechenden Schmerz führt. Durch diese Verletzung kommt es auch zu einem lokalen Entzündungsherd. In sehr seltenen Fällen wird der Einriss in die Muskelfasern von Einblutungen begleitet. Ein Muskelfaserriss kann in jedem Muskel vorkommen, in der Regel sind Muskelgruppen in den Beinen betroffen z.B. Waden- oder Oberschenkelmuskel.
Durch die Verletzung kommt es zu starken Schmerzen in den betroffenen Bereichen bei Dehnung, Druck oder auch Anspannung und zu einer Bewegungs- und Belastungseinschränkung. Blaue Flecken deuten auf eine Einblutung hin. Wenn eine sportliche Betätigung zu früh wieder aufgenommen wird, kann es zu langwierigem Heilungsprozess kommen. Mit der Stosswellenbehandlung kann erreicht werden, das die Entzündung im Muskel schneller abklingt und die körpereigene Regenerationsfähigkeit aktiviert wird um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Des Weiteren werden umgebende Muskeln entspannt (detonisiert), die als Schutz des Verletzungsareals in eine Art „Schutzverspannung“ fallen. Dadurch kann die Wiederherstellung der Sport- und Belastungsfähigkeit häufig deutlich beschleunigt werden.
Ergänzend können Eigenblut (PRP) Injektionen im Verletzungsareal genutzt werden, um die Reparaturprozesse durch die Ausschüttung von Wachstumsfaktoren zu beschleunigen.
Kalkschulter (Tendinosis calcarea)
Die sogenannte «Kalkschulter» ist eine häufig auftretende Erkrankung und einer der häufigsten Gründe für eine schmerzhafte Schulter. Es kommt es aus bisher noch nicht abschliessend geklärten Ursachen zur Einlagerung von Kalkdepots im Bereich der Schulter. Diese Kalkablagerungen bilden sich unter dem Schulterdach, typischerweise im Ansatzbereich von Sehnen der Rotatorenmanschette, die dann eine Schleimbeutelentzündung mit massiven Schmerzen im Bereich der Schulter verursachen. Die Schmerzen können sich bei vielen Bewegungsabläufen bemerkbar machen, treten typischerweise auch als starker Nachtschmerz auf. Durch den Einzündungsprozeß und die eingenommene Schonhaltung kann es sogar zu einer langwierigen Schultersteife (Frozen shoulder/Capsulitis adhaesiva) kommen. Bei sehr starken Beschwerden kann auch eine Operation in Betracht gezogen werden. Eine Stoßwellentherapie ist aber eine schonende Alternative zum operativen Eingriff mit einer Erfolgsquote von bis zu 70%. Der Nutzen der Behandlung, in Bezug auf eine Besserung der Symptome und Verkleinerung der Kalkdepots, ist inzwischen in vielen Studien nachgewiesen.
Die Stosswellentherapie hat bei uns 2 Zielsetzungen:
Zum Einen wird mit der Stoßwelle gezielt das Kalkdepot an der Schultersehne behandelt. Durch den Druckimpuls wird eine zellulärer Reaktionen sowie eine vermehrte Durchblutung mit Gefäßneubildungen ausgelöst, die im betroffenen Areal zur Auflösung der Kalkdepots führt.
Zum Anderen wird äquivalent zum funktionellen Impingment der Schulter, die durch muskuläre Verspannungen und Triggerpunkte bedingte Minderbeweglichkeit des Schulterblatts, behandelt. Hierdurch werden die Bewegungsabläufe wieder normalisiert, Einklemmungs- und Entzündungsprozesse unter dem Schulterdach reduziert und somit die vermutliche Ursache der Kalkschulter mitbehandelt.
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Tennisarm (Radiale Epicondylitis) / Golferellenbogen (Ulnare Epicondylitis)
Der Begriff Tennisarm oder auch Tennisellenbogen beschreibt eine schmerzhafte „Entzündung“ der Sehenansätze der Unterarmstrecker an der Außenseite des Ellenbogens.
Im Gegensatz zum Tennisarm sind beim Golferellenbogen die Beugesehnen des Unterarms und der Sehnenansatz an der Innenseite des Ellenbogens betroffen. Die Namensgebungen sind irreführend, denn diese Überbelastung kann durch sehr viele Tätigkeiten, insbesondere auch durch Zwangshaltungen im Rahmen von Büroarbeiten, ausgelöst werden.
Die Beschwerden entstehen durch chronische Über-/Fehlbelastungen die zu muskulären Verspannungen der Unterarmmuskulatur und „Entzündungen“ der Sehnenplatte am Ellenbogen, die oft schon bei geringsten Belastungen starke Schmerzen verursachen können.
Mit der Stoßwellentherapie wird die Aktivität der Schmerzfasern reduziert und dadurch häufig schon eine deutliche Schmerzreduzierung nach 2-3 Therapiesitzungen erreicht.
Die chronisch überlastete Muskulatur wird entspannt und in die körpereigene Selbstreparatur der Sehnenplatte wird durch die Ausschüttung von Wachstumsfaktoren in Gang gesetzt.
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Patellaspitzensyndrom (Jumpers knee)
Das Patellaspitzensyndrom beschreibt einen Schmerz an und unterhalb der Kniescheibenspitze . Die Ursache liegt in einer Überlastung der Kniescheibensehne durch häufige Zugbeanspruchungen und Dehnungsreize am Übergang von Sehne zum Knochen durch z.B. Sprünge, Landungen oder Stop and Go Bewegungen .
Am Beginn der Erkrankung wird der Schmerz eher in der Aufwärmphase und nach der Belastung beschrieben. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es eher zu einem permanenten Schmerz an der Kniescheibe und zu einem chronisch degenerativen Sehnenschaden.
Die Stoßwellentherapie hat das Ziel die Entzündung zu kurieren indem die körpereigene Geweberegeneration angeregt wird.
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Sehnen- und Schleimbeutelentzündungen am Hüftgelenk (Bursitis trochanterica)
Die Bursitis trochanterica. die sogenannten „Schleimbeutelentzündung“ am Hüftgelenk, zeichnet sich durch Schmerzen an der Außenseite der Hüfte aus. Die Beschwerden können bei Belastung (Laufen, Stiegensteigen, längeres Stehen etc.) oder in Ruhe (Nachtschmerz) auftreten und bis hinunter zum Kniegelenk ausstrahlen. Zum Einen löst eine erhöhte Spannung im Tractus iliotibialis durch vermehrter Reibekräfte (Friktion) zum Anderen eine Überbelastungen der Gesäß- und Hüftmuskulatur eine Entzündungen des Sehnenansatzes aus und in der Folge entstehen Schmerzen an der Hüftaußenseite.
Durch die Stoßwellentherapie wird die Muskelspannung in der Gesäßmuskulatur (M. glutaeus medius) und dadurch die Zugkräfte am Sehnenansatz herabgesetzt. Die vermehrte Spannung des Tractus iliotibialis kann durch radiale Stosswellen und durch fokussierte Triggerpunktbehandlungen am Tractus selbst, am M. vastus lateralis und M. tensor fascia lata gelöst werden. Zusätzlich werden am Schleimbeutel und Sehnenansatz durch gezielte Mikroverletzungen Wachstumsfaktoren ausgeschüttet und somit der lokale Heilungsprozess beschleunigt.
Adduktorensyndrom (Gracilis-Syndrom)
Die Adduktoren des Beines sind Muskelgruppen an der Innenseite des Oberschenkels z.B. Musculus adductor longus, – magnus, – brevis und dem Musculus gracilis besteht. Diese Muskeln liegen zwischen dem Schambein bzw. vorderem Sitzbein bis zum unteren Oberschenkelknochen und inneren Schienbeinkopf.
Das Adduktorensyndrom entsteht meist durch Überlastung des muskulären System. Diese Überbelastung der Sehenansätze kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Die Patienten beschreiben einen Druckschmerz am Sehenansatz (unteres Schambein) mit Ausstrahlung in die Leiste. Durch passives Dehnen und Adduktion gegen Widerstand wird der Schmerz verstärkt.
Wie auch bei den anderen Sehnenreizungen wird durch die Stoßwellentherapie die Schmerzverarbeitung herabgesetzt. Des Weiteren werden durch gezielte Mikroverletzungen an Zellen Wachstumsfaktoren ausgeschüttet und somit der Heilungsprozess beschleunigt.
Zusätzlich werden durch die Stosswellentherapie die betroffenen Muskelgruppen gelockert und entspannt.Triggerpunkte können effizient gefunden werden und durch Akkupunktur- und Injektionstechniken (dry needling/Neuraltherapie) behandelt werden.
Achillodynie (Achillessehnenschmerzen)
Bei der Achillodynie handelt es sich um eine schmerzhafte, entzündlich degenerativ, meist knötchenförmige Verdickung der Achillessehne die oft durch Überlastung ausgelöst wird. Dies kann die gesamte Sehne betreffen oder sich auf den Sehnenansatz am Fersenbein eingegrenzt sein. Mitursächlich ist meist eine schmerzhafte Verkürzung und Verhärtung der rückseitigen Muskeln des Beines, insbesondere der Wadenmuskulatur. Hier finden sich häufig ausgeprägte Verhärtungsstränge (tight bands) und Triggerpunkte, die zu einer verminderten Dehnungsfähigkeit und erhöhten Dauerspannung der Muskultur und Achillesehne führen und die Entstehung eine chronisch degenerativen Achillessehnenerkrankung begünstigen.
In der Sehne und am Sehnenansatz kann durch die Stoßwellentherapie die Schmerzverarbeitung (Substanz P) herabgesetzt werden. Zusätzlich werden durch gezielte Mikroverletzungen an Zellen Wachstumsfaktoren ausgeschüttet und somit der Heilungsprozess beschleunigt.
Die Muskulatur wird durch die Stosswellentherapie gelockert und entspannt.Triggerpunkte können effizient gefunden werden und durch ergänzende Akkupunktur- und Injektionstechniken (dry needling/Neuraltherapie) behandelt werden.
Fersensporn (Fasciitis plantaris)
Beim sogenannten Fersensporn handelt es sich um eine (chronisch) entzündliche Veränderung der Sehnenplatte an der Fußsohle. Häufig werden diese Beschwerden durch eine Entzündung oder degenerative Veränderungen am Ansatz der Sehnenplatte am Fersenbein hervorgerufen.Die Schmerzen treten unter Belastung auf und vermehrt beim Anlaufen am Morgen und nach Sitzpausen. Eine verkürzte Wadenmuskulatur ist sehr oft die Ursache. Fussfehlstellungen und Übergewicht können das Problem verstärken. Die Entzündungsvorgänge bzw. der. chronischer Zug auf die Sehnenplattedie entwickeln sich über längere Zeit, auch wenn der Schmerz spontan wahr genommen wird. Die Stoßwellentherapie erreicht in diesen Fällen nach einigen Sitzungen sehr gute Ergebnisse indem die Schmerzverarbeitung herabgesetzt wird. Zusätzlich werden durch gezielte Mikroverletzungen an den Zellen Wachstumsfaktoren ausgeschüttet und somit der Heilungsprozess beschleunigt.
Die Muskulatur wird durch die Stosswellentherapie gelockert und entspannt.
Triggerpunkte können effizient gefunden werden und durch ergänzende Akkupunktur- und Injektionstechniken (dry needling/Neuraltherapie) behandelt werden.
Entzündliche Veränderung der Außenknöchel (Peronealsehnensyndrom)
Die Peronealsehnen liegt am Außenknöchel des Sprunggelenkes und kann durch eine chronische Entzündung starke Schmerzen unter dem Außenknöchel und ggf. Schwellungen hervorrufen. Meist werden die Beschwerden durch Über- oder Fehlbelastungen
ausgelöst, die sich durch starke Anlaufschmerzen und auch bei längerer Belastung zeigen.
Patienten geben häufig beträchtliche Anlauf- sowie Belastungsschmerz an. Ruhe und Nachtschmerz können nach stärkerer Beanspruchung auftreten.
Die Stoßwellentherapie kann hier ergänzend zu Einlagenversorgung und Physiotherapie effizient genutzt werden und erreicht in diesen Fällen nach einigen Sitzungen sehr gute Ergebnisse indem die Muskulatur gelockert und die Schmerzverarbeitung herabgesetzt wird. Zusätzlich werden durch gezielte Mikroverletzungen an den Zellen Wachstumsfaktoren ausgeschüttet.
Verzögerte Frakturheilung (Pseudoarthrose)
Nach Knochenbrüchen kann es zu einer verzögerten oder fehlenden Knochenheilung kommen. Auch nach Versteifungs- oder Korrekturoperationen kann sich die Heilung verzögern oder ausbleiben. Mit der Stosswellentherapie kann die Bildung frischer Knochenzellen angeregt werden, indem sich in den Knochenspalt Zellen einwandern und sich vermehren. In vielen Fällen, vor allem im Mittel- und Vorfussbereich, kann die Stoßwellentherapie zu einer Heilung der instabilen Knochen führen.
Autor: Sandro Meider
Sandro Meider studierte Humanmedizin an der Universität zu Köln und spezialisierte sich danach auf die Bereiche Orthopädie und Unfallchirurgie. Nach seiner Facharztausbildung und diversen Stationen in Kliniken und Fachpraxen erhielt er 2010 die Anerkennung als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Seit 2011 ist er niedergelassener Arzt an der Facharztklinik LINKS VOM RHEIN in Köln. Sein Spezialgebiet ist die Stoßwellentherapie, die er nutzt, um seinen Patienten nicht-invasiv zu wieder mehr Beweglichkeit und Lebensqualität zu verhelfen. Als Hobbysportler (Tennis, Volleyball, Golf und Ski) weiß er, wie wichtig schmerzfreie Beweglichkeit beim Sport ist.
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